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Geisternetze: das Müllproblem soll beseitigt werden

Plastikmüll wird auf allen Meeren zunehmend zu einem größeren Problem. In der Ostsee sind es vor allem verlorengegangene Fischernetze aus Kunststoff, die als "Geisternetze" durch die See treiben und zur tödlichen Falle für Meeresbewohner werden können. Forscher haben nun die Situation vor der Insel Rügen dokumentiert, wo die Situation dramatische Ausmaße angenommen hat. Denn die Geisternetze verrotten nur äußerst langsam und haben sich in den vergangenen Jahrzehnten an Hindernissen angesammelt.

Weitere Untersuchungen sind geplant

2013 haben sich der Verein Archaeomare, das Deutsche Museum und der WWF zusammengeschlossen, um Tauchgänge zu insgesamt 28 Wracks rund um Rügen zu unternehmen. Sie fanden an allen Wracks Geisternetze, die sich hier verfangen hatten. Die Meeresbiologen vermuten, dass die Lage in allen anderen Gebieten der Ostsee, die stark befischt werden, ähnlich ist. Deshalb sollen nun auch Tauchgänge in der Mecklenburger Bucht und vor Usedom erfolgen.

Warum sind die Geisternetze gefährlich?

Weil sich die Geisternetze nur sehr langsam zersetzen, können sie über Jahrzehnte hinweg eine Gefahr für die sensible Welt unter Wasser darstellen. Vor allem während winterlicher Tauchgänge haben die Forscher zahlreiche Flundern, Dorsche und Seeskorpione gefunden, welche in die tödliche Falle der Geisternetze geraten waren, weil die Meeresbewohner in der Nähe der Wracks eigentlich Schutz gesucht hatten.

Eine Bergung ist geplant

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat Geisternetzes an etwa 100 Hindernissen unter Wasser festgestellt. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch erheblich höher sein, weil nur die Geisternetze statistisch erfasst werden, welche eine Gefahr für die Schifffahrt darstellen können. Aktuell werden sämtliche Fundstellen auf Karten eingetragen und die Ergebnisse ausgewertet. Im Spätsommer soll mit der Bergung der Geisternetze begonnen werden. Die Experten rechen damit, dass sie erhebliche Mengen bergen. Denn bei einem ähnlichen Projekt wurden in Polen innerhalb von 20 Tagen insgesamt sechs Tonnen Plastikmüll geborgen.

Juni 2014

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