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"Displaced Persons" im Auswandererhaus

Einem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte widmet sich die Ausstellung "Displaced Persons Überlebende des Holocaust", die im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven von Mitte Juli bis zum November zu sehen ist. Unter anderem sind im Rahmen dieser Ausstellung 30 Fotos von Auswanderern zu sehen, die der Fotograf Clemens Kalischer bei ihrer Ankunft in New York fotografierte.

Das Thema der Ausstellung

Die aktuelle Sonderausstellung widmet sich den heimatlosen Überlebenden des Holocaust, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die USA reisten, um hier eine neue Heimat zu finden. Unter anderem werden die historischen Hintergründe beleuchtet, warum die Menschen ursprünglich verschleppt und zur Zwangsarbeit gezwungen worden waren.

Den Augenblick ihrer Ankunft hat Clemens Kalischer zwei Jahre lang im Hafen von New York dokumentiert. Ihn interessierten dabei vor allem die Schicksale der einfachen Menschen. Deshalb machte er sich einen persönlichen Eindruck an Bord der Auswandererschiffe und beobachtete in der Ankunftshalle das Wiedersehen der Neuankömmlinge mit ihren Angehörigen, welchen schon vorher die Flucht aus Deutschland gelungen war. Insgesamt lebten in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges acht Millionen Displaced Persons. Dabei handelte es sich sowohl um KZ-Häftlinge, als auch um Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Sie alle einte das Schicksal, von den Nationalsozialisten aus ihrer ursprünglichen Heimat verschleppt worden zu sein.

Kalischer hat die Displaced Persons mit einer am Bauch hängenden Spiegelreflexkamera fotografiert, sodass er beim Druck auf den Auslöser unbeobachtet blieb. Er wollte nur den besonderen Augenblick festhalten und lernte die meisten Menschen, die er fotografiert hatte, gar nicht kennen. Deshalb werden die Fotos in der Ausstellung teilweise mit den Biografien anderer Menschen ergänzt, welche das Auswandererhaus recherchiert hat. Diese schildern das Schicksal der Menschen von der Verschleppung bis zum Neuanfang in den USA.

Clemens Kalischers Familie emigrierte bereits 1933, als Clemens zwölf Jahre alt war, nach Paris. Nach dem Kriegsausbruch wurde der spätere Fotograf ebenfalls als Zwangsarbeiter ausgebeutet. Ihm gelang jedoch 1942 die Flucht in die Vereinigten Staaten und arbeitete als Fotograf für verschiedene Zeitungen und Magazine.

Juli 2014

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