Vorsicht vor falschem Bernstein

Schon seit Jahrtausenden fasziniert der golden schimmernde Bernstein den Menschen. Der Schmuckstein, der aus fossilem Harz entstanden ist, gilt als beliebtes Souvenir vom Urlaub an Nord- und Ostsee. Urlaubsgäste, die beim Strandspaziergang den schillernden Stein entdecken, sollten aber vorsichtig sein. Der Grund: Bernstein sieht weißem Phosphor zum Verwechseln ähnlich. Sobald dieser getrocknet ist, entzündet er sich. Weil die Flamme bis zu 1.300 Grad heiß werden kann, haben sich schon Menschen verletzt, die den vermeintlichen Schmuckstein in die Hosentasche gesteckt haben. Sobald der weiße Phosphor getrocknet war, hatte dieser sich nämlich entzündet.

An vielen betroffenen Stränden wie auf der Insel Usedom wurden deshalb bereits Warnschilder aufgestellt. Diese enthalten wertvolle Hinweise für Strandbesucher, die Bernstein sammeln möchten.

So können sich Sammler schützen

Strandbesucher, die Bernstein sammeln wollen, sollten sicherheitshalber verschließbare Behälter aus Metall, die etwas Wasser enthalten, mitnehmen und die gefundenen Steine darin aufbewahren. Zu Hause sollten sie den Bernstein auf eine feuerfeste Unterlage legen und dort trocknen lassen. Sollte der Stein in der Kleidung zu brennen anfangen, sollten die Sammler die Kleidung sofort ausziehen und keinesfalls versuchen, den Brand mit Wasser zu löschen. Dann nämlich kann ätzende Phosphorsäure entstehen, die mögliche Verletzungen noch verschlimmert. Besser ist es, die Flammen mit feuchtem Sand zu ersticken. Falls sich Phosphorreste auf der Haut befinden, sollten diese umgehend entfernt werden.

Ein gefährliches Erbe

Der Weiße Phosphor an den Stränden von Nord- und Ostsee stammt von den vermutlich 4.000 Brandbomben, die während des Zweiten Weltkrieges von den alliierten Streitkräften über der Region abgeworfen wurden. Einige dieser Bomben verfehlten ihr Ziel und versanken in den Fluten. Aber auch die Nazis hatten kurz vor Kriegsende chemische Waffen in Nord- und Ostsee versenkt, damit diese den Feinden nicht in die Hände fielen. Schätzungsweise befinden sich insgesamt mehr als 150.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe in der Nordsee und weitere 65.000 Tonnen in der Ostsee. Besonders betroffen sind übrigens die Küsten Usedoms und Schleswig Holsteins.

Dezember 2014

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