Wolgast: das Stadtgeschichtliche Museum „Kaffeemühle“

Mehr als ein Jahrtausend erleben die Besucher im Stadtgeschichtlichen Museum „Kaffeemühle“ Wolgast im Zeitraffer. Eingerichtet wurde das Museum am Wolgaster Rathausplatz in einem früheren Getreidespeicher, dem ältesten Profanbau der Stadt, der vermutlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet wurde. Dessen äußerer Erscheinung verdankt das Stadtmuseum auch den Beinamen „Kaffeemühle“.

Die Geschichte des Gebäudes

Erbaut wurde der Fachwerkspeicher samt seiner holländischen Dachkonstruktion anno 1660. Im Verlauf des Großen Nordischen Krieges, der von 1700 bis 1721 in der Region wütete, wurde die vorpommersche Stadt anno 1713 von russischen Truppen niedergebrannt. Der Speicher war eines von drei Gebäuden, die von den Flammen verschont blieben. Bereits 1840 wurde der Speicher zu einem Speiselokal namens „Goldene Traube“ umgebaut, welches bis nach dem Zweiten Weltkrieg bestand, der Anbau wurde zu einem Tanzsaal umgebaut.

Die musealen Anfänge der „Kaffeemühle“ reichen bis in die 1950er Jahre zurück, denn bereits 1955 wurde in drei Räumen eine Heimatstube eingerichtet. Diese musste aber 1976 geschlossen werden, weil das Gebäude mittlerweile baufällig geworden war, eine Sanierung erfolgte erst ab 1982. Als diese Arbeiten abgeschlossen waren, wurde auf zwei Stockwerken das Stadtgeschichtliche Museum eingerichtet. Eine Erweiterung auf nunmehr 700 Quadratmeter erfolgte 1995.

Das erwartet die Besucher im Stadtgeschichtlichen Museum „Kaffeemühle“

Ein Schwerpunkt der Ausstellung widmet sich der Zeit der Herzöge von Pommern-Wolgast. Unter anderem können die Besucher ein hölzernes Modell des einstigen Herzogschlosses bestaunen, war Wolgast doch deren Residenzstadt. Errichtet war das Schloss auf der kleinen Peeneinsel, es wurde jedoch während des 18. Jahrhunderts zerstört. Weitere Schwerpunkte sind die Seefahrtsgeschichte der Stadt sowie die Industrialisierung und die Zeit von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis zur deutsch-deutschen Vereinigung.

Des Weiteren wurde im unteren Dachgeschoss eine Handwerkerstraße eingerichtet, in der sich unter anderem eine Druckerei, eine Schusterstube, ein Frisörzimmer und eine Apotheke befinden. Der ganze Stolz des Stadtgeschichtlichen Museums „Kaffeemühle“ ist übrigens die weltgrößte Sammlung an pommerschen Fischerteppichen.

August 2017

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