Der Jöölboom: eine Tradition auf Sylt

Weihnachten auf eine etwas andere Art feiern die Sylter ebenso wie alle anderen Nordfriesen: Sie stellen statt des traditionellen Weihnachtsbaumes einen Jöölboom, der auch als Friesenbaum oder Kenkenbuum bekannt ist, auf.

So sieht der Jöölboom aus

Bei einem Jöölboom handelt es ich um ein kleines Holzgestell, in welches aus grünen Zweigen ein Kranz eingebunden wird. Innerhalb dieses Kranzes wird der Jöölboom mit Figuren geschmückt, die aus Salzteig hergestellt werden. Diese Figuren werden als Kenkenjüch bezeichnet und stellen Tiere wie Pferde, Schafe, Kühe oder Gegenstände wie eine Mühle oder ein Segelschiff dar. Den Fuß des Baumes bildet eine bildliche Darstellung von Adam und Eva, die unter einem Baum mit Schlange stehen.

Teilweise wurden die Figuren, die durchwegs eine symbolische Bedeutung haben, auch mit Naturprodukten, beispielsweise Äpfeln, ergänzt. Seitdem der Adventskranz auch in Nordfriesland verbreitet ist, werden am Gestell zudem vier Kerzen angebracht, die an den vier Adventswochenenden angezündet werden.

Seit wann gibt es den Jöölboom?

Man geht davon aus, dass die heute noch verbreitete Variante des Jöölbooms etwa Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. Weitaus älter ist allerdings der Brauch, den Jöölboom mit Knetenjüch-Figuren auszuschmücken. Verbreitet ist das Aufstellen des Jöölbooms bis zum heutigen Tag auf den nordfriesischen Inseln sowie Teilen des Festlandes. Meist wird der Jöölboom auf dem Wohnzimmertisch oder an einem Fenster aufgestellt.

Was ist Knetenjüch?

Bei Knetenjüch handelt es sich um ein Weihnachtsgebäck, das in Schleswig-Holstein und Nordfriesland verbreitet ist. Traditionell werden aus diesem Gebäck Figuren wie Adam und Eva oder Tiere geformt. Diese dürften wohl die Opfergaben symbolisieren, welche in vorchristlicher Zeit verbreitet waren. Die Figur des Segelschiffes weist auf die lange Tradition der Seefahrt hin, während die Mühle für Ackerbau steht.

September 2018





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