Eine Nandu-Safari: ein gefährliches Erlebnis

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Nandu | ©: Bild von pixel2013 auf Pixabay

Naturfreunde unternehmen während ihres Urlaubs an der Nordsee gern einen Ausflug an den Ratzeburger See in den Südosten Schleswig-Holsteins. Dort erwartet sie nämlich eine besondere Attraktion: Hier hat die europaweit einzige Population an Nandus, die in freier Wildbahn lebt, ihren Lebensraum. Allerdings ist eine zu große Nähe zu den Tieren für die Touristen auch mit Gefahren verbunden.

Wie sind die Nandus an den Ratzeburger See gekommen?

Um die Jahrtausendwende herum waren einige Nandus in der Hansestadt Lübeck aus einem Gehege ausgebrochen und hatten sich am Ratzeburger See niedergelassen. Eigentlich hatte man angenommen, dass die Tiere den Winter nicht überleben werden. Sie hatten sich – im Gegenteil – rasant vermehrt, auch weil sie in der Region keine natürlichen Feinde haben. Allein zwischen Frühling und Herbst 2018 hatte sich die Nandu-Population auf mehr als 580 Tiere verdoppelt.

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Nandu in freier Wildbahn | ©: Bild von AndyTBP auf Pixabay

Warum sich die Touristen in Gefahr begeben

Für die Urlaubsgäste stellen die südamerikanischen Vögel natürlich eine besondere Attraktion dar – zum Leidwesen der ansässigen Landwirte. Sie beklagen, dass die Gäste einfach auf den Feldern herum laufen, Weidezäune übersteigen und auch in Naturschutzkernzonen vordringen, die nicht betreten werden dürfen. Einige Besucher ignorieren sogar die Warnschilder der Landwirte, die darauf hinweisen, dass in den Rinderherden auch Bullen gehalten werden.

Für die Landwirte stellen die Nandus an sich schon ein Ärgernis dar. Denn teilweise würden auf den Feldern bis zu 70 Nandus gleichzeitig grasen, wie betroffene Landwirte berichten. Das Problem: Die Tiere lassen sich nicht nachhaltig verschrecken oder von den Weiden vertreiben. Möglicherweise erhalten die Landwirte aber in Zukunft eine Entschädigung für die angerichteten Schäden aus einem Finanz-Topf des Landwirtschaftsministeriums.

Damit ist die Problematik, welche die wild lebenden Nandus mit sich bringen, aber noch nicht gebannt. Denn entwickelt sich die Population in dem Ausmaß weiter wie in den vergangenen Jahren, rechnet man bis 2020 mit einem Bestand von etwa 1.000 Tieren.

April 2019





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