Der Goldbusch: ein Ausflug in die Steinzeit

Einem Zeugnis aus der steinzeitlichen Vorzeit begegnen Besucher der Insel Rügen auf der Fahrt zwischen Moritzdorf und Altensien. Denn hier wurde zwischen 3.500 und 2.800 vor Christi Geburt eine Grabanlage errichtet, die heute unter dem Namen Goldbusch bekannt ist.

Hintergründe zum Goldbusch

Errichtet wurde der Goldbusch von Menschen aus der sogenannten Trichterbecherkultur, die in der nordischen Frühsteinzeit als erste Kultur gilt, die Ackerbau betrieben hat. Genutzt wurde diese Grabanlage über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten hinweg. Zunächst wurden die Toten über einen längeren Zeitraum hinweg im Freien aufgebahrt, lediglich die Knochen samt der Grabbeigaben legte man in der Kammer nieder. Zwischen Seedorf und Altensien, also auf einer Strecke knappen zwei Kilometern, befanden sich einst 43 ähnliche Grabanlagen, die jedoch nicht erhalten blieben.

So ist die steinzeitliche Anlage aufgebaut

Von insgesamt acht Tragesteinen wird eine circa 3,5 Meter lange und 2,4 Meter breite Grabkammer mit einer Höhe von 1,2 Metern gesäumt. Die Erbauer der Anlage hatten insgesamt drei Decksteine auf die Tragesteine gelegt, lediglich einer davon ist bis heute erhalten. In diesem Stein befinden sich 27 Schälchen, also flache Vertiefungen. Einst überdeckte ein Hügel die Grabkammer, welche lediglich durch einen Gang zugänglich war, komplett.

Die Ausgrabung am Goldbusch

Der Prähistoriker Ewald Schuldt leitete 1969 eine Ausgrabung am Goldbusch, dessen Grabkammer zu diesem Zeitpunkt stark zerstört war. Deshalb fanden die Archäologen auch nur noch Reste der ursprünglichen Grabbeigaben. Dabei handelte es sich um zwei verzierte Gefäße aus Ton, Tonscherben, einen Hohlmeißel, sowie sechs Beile sowie Pfeilspitzen, die aus Feuerstein hergestellt worden waren. Anders als bei älteren Anlagen wurden die Tragesteine nicht fest im Boden verankert, sondern nur aufgelegt. Fixiert wurden sie mit Lehm und Steinkeilen.

Juli 2019





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