Aus der Geschichte von Amrum

Die ältesten Spuren hat die Menschheit auf Amrum während der Jungsteinzeit hinterlassen. Zeugen aus dieser frühen Phase der Besiedlung sind Großsteingräber wie das Hünenbett von Nebel, das heute im Naturschutzgebiet Amrumer Dünen liegt. Auch Grabhügel aus der Bronze- sowie der Eisenzeit finden sich auf der nordfriesischen Insel. In den Dünen im Westen der Vogelkoje stoßen die Besucher sogar auf die Reste eines Dorfes aus der Eisenzeit. Der Legende nach sollen die Ambronen, die um 100 vor Christus das mächtige Rom bedrohten, aus Amrum stammen. Dies lässt sich jedoch nicht eindeutig belegen.

In den folgenden Jahrhunderten gehörte Amrum zum Einflussbereich der führenden Mächte in der Region. So lassen sich Relikte aus der goldenen Ära der Wikinger ebenfalls nachweisen wie die Besiedelung durch die Friesen während des Mittelalters. Die wichtigsten Wirtschaftszweige neben der Landwirtschaft waren damals der Wal- und Fischfang, die Salzsiederei und die Handelsschifffahrt. Amrum lag während dieser Jahrhunderte in der Einflusssphäre der regionalen Großmächte. Bis 1864 gehörte die Insel zum Königreich Dänemark. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg wurde Amrum zunächst von Preußen und Österreich gemeinsam regiert, bevor die Insel endgültig an Preußen fiel und in die Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert wurde.

Ein Amrumer macht Karriere in Algerien

Im 18. Jahrhundert machte ein Sohn der Insel, Hark Olufs, Karriere in der algerischen Armee: Der Matrose wurde 1724 von algerischen Piraten nach Algier verschleppt. Die Familie konnte es sich nicht leisten, ihn freizukaufen. Deshalb wurde er auf dem Sklavenmarkt verkauft. Er stand im Dienste eines türkischen Adeligen, wurde Schatzmeister und stieg anno 1732 sogar zum Kommandeur der Leibgarde und zum Oberbefehlshaber der Kavallerie auf. Man vermutet, dass ihm der Übertritt zum Islam diese Karriere ermöglicht hatte. Nachdem er 1735 an der Eroberung von Tunis teilgenommen hatte, durfte er nach Amrum zurückkehren.

Auswanderung und Volksabstimmung

Ein großer Teil der Amrumer Bevölkerung wanderte während des 19. Jahrhunderts aus, das Ziel der meisten Auswanderer waren die USA. Weil etwa die Hälfte der Einwohner sein Glück in der Ferne suchte, leben heute in den USA mehr Menschen, die aus Amrum stammen, als auf der Insel selbst. Bis heute pflegt die Insel deshalb eine besondere Verbindung zu den Vereinigten Staaten.

1920 wurde in Schleswig eine Volksabstimmung durchgeführt, in welcher die Einwohner über die staatliche Zugehörigkeit entschieden. Der Grund: Bis 1864 waren sowohl das Herzogtum Schleswig als auch Holstein und Lauenburg Teil des dänischen Staates. Ein entsprechendes Referendum war bereits im Prager Friedensvertrag von 1866 festgeschrieben, wurde jedoch von Preußen nicht durchgeführt.


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