Helgolands bewegte Geschichte

Helgoland gilt als Insel mit wechselvoller Geschichte. Die Historie reicht zurück bis in die Jungsteinzeit, als Helgoland noch mit dem Festland verbunden war. Während des Mittelalters war sie ein Stützpunkt für Piraten, während der Kontinentalsperre durch Napoleon war das Eiland ein Drehkreuz für Schmuggler. Ab 1807 war Helgoland bis zum Helgoland-Sansibar-Vertrag mit Deutschland eine britische Insel.

Zur Insel wurde Helgoland erst vor 6000 bis 7000 Jahren, als der Meeresspiegel nach der Eiszeit immer weiter anstieg und Helgoland dadurch vom Festland getrennt wurde.

In deutlich späteren Jahren, zur Zeit des Mittelalters, spielte die Piraterie auf der Insel eine große Rolle. So hat vermutlich auch der bekannte Pirat "Klaus Störtebeker" die Insel als einen Stützpunkt genutzt. Dieses läßt sich zwar nicht eindeutig belegen, sicher ist jedoch, daß "Störtebeker" im Jahre 1401 im Rahmen einer Seeschlacht vor Helgoland durch einen Hamburger Flottenverband gefangen genommen wurde.

Ein sehr entscheidendes Jahr für Helgoland war 1720, als eine schwere Sturmflut die Insel in zwei Teile riß und der Kalkfelsen "Witte Kliff" von der Hauptinsel Helgolands getrennt wurde. Die verbliebenen Klippen des "Witte Kliff" entwickelten sich im Laufe der Jahre zu einer Düneninsel, auf der heute der Badebetrieb der Insel Helgoland stattfindet.

Ein interessanter Teil der Helgoländer Geschichte spielte sich im frühen 19. Jahrhundert ab, nachdem im Jahre 1806 Napoleon die Kontinentalsperre gegen das vereinigte Königreich verhängte, denn dadurch entwickelte sich Helgoland zu einem Zentrum für Schmuggelgeschäfte.

Nur etwas später, im Jahre 1807, besetzten britische Truppen die Insel Helgoland, gliederten sie in das Vereinigte Königreich ein und Helgoland war fortan eine britische Insel. Dies änderte sich erst im Jahre 1890, als zwischen dem Deutschen Reich und dem Vereinigten Königreich der "Helgoland-Sansibar-Vertrag" geschlossen wurde und Helgoland somit an das Deutsche Reich überging.

Vor allem während des Ersten Weltkriegs hatte Helgoland für das Deutsche Reich eine strategische Bedeutung: Kaiser Wilhelm ließ die Insel zu einem Marinestützpunkt ausbauen. Während des Krieges fanden zwei Seegefechte nahe Helgoland statt. Der Wunsch der Inselbevölkerung, wieder unter britische oder dänische Herrschaft zu kommen, wurde ignoriert.

Als die Nationalsozialisten 1935 an die Macht im Deutschen Reich kamen, wurden die vorher rückgebauten militärischen Anlagen auf Helgoland wieder ausgebaut. Die Pläne, einen riesigen Marinehafen zu errichten, wurden jedoch 1941 aufgegeben. Ohnehin spielte Helgoland wegen der überragenden Luftwaffe keine Rolle in den strategischen Überlegungen der Kriegsparteien. Erst am 18. April 1945 geriet Helgoland ins Visier der britischen Luftwaffe. 1.000 Flugzeuge warfen in weniger als zwei Stunden rund 7.000 Bomben ab. Helgoland war nun unbewohnbar und musste evakuiert werden.

Die militärischen Anlagen auf Helgoland wurden von den Briten mit circa 6.700 Tonnen Sprengstoff am 18. April 1947 gesprengt. Bis 1952 blieb die Insel militärisches Sperrgebiet. In den ersten Nachkriegsjahren gab es mehrere politische Initiativen, weil die evakuierten Helgoländer in ihre Heimat zurück wollten. Schließlich wurde 1952 eine Wiederaufbaukommission eingesetzt. Die Helgoländer konnten zurückkehren und die Insel konnte sich zur beliebten Ferieninsel entwickeln.


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