Aus der Geschichte der Insel Langeoog

Wie die übrigen ostfriesischen Inseln entstand Langeoog nach der jüngsten Eiszeit, als Sandbänke aufgrund von Ablagerungen zu Dünen und schließlich zu Inseln heranwuchsen. Erstmals erwähnte der griechische Historiker Strabon, der etwa zur Zeit um Christi Geburt lebte, die Insel.

Man geht davon aus, dass Langeoog zur Zeit der Kreuzzüge bereits besiedelt war. Als sich anno 1227 eine Flotte von ostfriesischen Kreuzfahrern vor den Inseln traf, wurde Langeoog zwar nicht explizit erwähnt. Doch im Ostfriesischen Urkundenbuch wird aus dieser Zeit von einem Mord berichtet, der sich in einem Inselhafen ereignet haben soll.

Erstmals rückte Langeoog in den Fokus der Geschichte, als Widzeld tom Brok die Insel an Herzog Albrecht von Bayern als Lehen übertrug. Nachdem die mächtige Häuptlingsfamilie ausgestorben war, dehnte die Adelsfamilie Cirksena ihre Herrschaft 1464 auch über Langeoog aus.

Langeoog in der Neuzeit

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts suchten mehrere schwere Sturmfluten die ostfriesischen Inseln heim. Ob die Insel davon betroffen war, ist nicht bekannt. Erst die Petriflut am 22. Februar 1651 hatte die Insel schwerer getroffen. Dennoch wurde das Dorf in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mehrfach verlegt. Der Grund dafür war aber der Sandflug. Massiv betroffen war Langeoog von der Weihnachtsflut in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 1717 betroffen. Zwischen Holland und Dänemark brachen bei dieser Flut mehrere Deiche, die Insel Langeoog wurde zweigeteilt. Wegen der schweren Zerstörungen verließen die meisten Einwohner das Eiland. Die letzten vier Familien schlossen sich nach der nächsten Sturmflut 1721 an.

König Friedrich von Dänemark hatte verboten, die Insel wiederzubesiedeln. Eine Gruppe Helgoländer um Jacob Jacobsen widersetzte sich diesem Verbot. Die Siedler mussten allerdings nach einigen Jahren aufgeben. Ein weiterer Versuch scheiterte in den 1730er Jahren. Erst in den 1740er Jahren wurde Langeoog wieder dauerhaft besiedelt. Bis in die 1780er Jahre lebten die Langeooger vom Fisch- und Walfang sowie vom Verkauf von Muschelschalen, die für die Kalkherstellung gebraucht wurden.

Aus Schmugglern werden Gastgeber

In der Napoleonischen Zeit, Langeoog befand sich nun unter holländischer Herrschaft, wurde das Eiland wegen der Kontinentalsperre zu einer Hochburg für Schmuggler. Auch die Stationierung von 200 Soldaten konnte die Hehlerei nicht unterbinden. Eine weitere Sturmflut warf Langeoog im 18. Jahrhundert zurück. Zugleich machte die Schleppnetzfischerei den örtlichen Fischern massive Konkurrenz. Nachdem 1797 das Seebad Norderney eröffnet wurde, lieferte Langeoog Möweneier für die dortigen Kurgäste.

Touristisch erfolgreich konnte sich Langeoog ab 1830 entwickeln, nachdem in diesem Jahr auch eine Fährverbindung eingerichtet worden war. In den folgenden Jahrzehnten wurde die touristische Infrastruktur ausgebaut und die Gästezahlen stiegen kontinuierlich an.

Langeoog im 20. Jahrhundert

Sein heutiges Wahrzeichen, den Wasserturm, verdankt Langeoog der Tatsache, dass 1906 eine schwere Sturmflut die meisten Hausbrunnen verschmutzt hatte. Der Turm wurde drei Jahre später errichtet.

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg war Langeoog ein beliebtes Ziel für Zeltlager der Hitlerjugend. Bis zu 700 Personen hatten etwa 1937 an einem einzigen Zeltlager Teilgenommen. Während des Krieges baute die Wehrmacht Langeoog zur Luftwaffenbasis ausgebaut. Diese konnte jedoch nicht fertiggestellt werden und wurde von den Alliierten unbrauchbar gemacht. Das Flugfeld etwa wurde bepflanzt und befindet sich heute unter dem Inselwäldchen.

1949 wurde Langeoog als Nordseeheilbad anerkannt. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Urlaubsgäste weiter an. Mehr als 40.000 Gäste wurden erstmals 1962 gezählt.


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