Greifswald: Der Greif wacht über die Stadt

Greifswald, direkt an der Ostseeküste zwischen den Inseln Rügen und Usedom in einer Bucht des Greifswalder Boddens gelegen, bildet zusammen mit Stralsund eines von vier Oberzentren in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 12.000 Studenten sorgen dafür, dass in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald reges Leben pocht. Auch ein kurzer Abstecher in die Metropolen Hamburg oder Berlin lohnt sich für den Besucher in Greifswald, beide Städte sind nur etwa jeweils 200 Kilometer von Greifswald entfernt.

Die Wurzeln der Besiedelung reichen zurück bis ins Mittelalter. Urkundlich erwähnt wird Greifswald, das ursprünglich zum Kloster Eldena gehörte, erstmals im Jahr 1248. Woher der Name stammt, verliert sich aber im Dunkel der Vergangenheit, man nimmt einen dänischen oder slawischen Ursprung an. Weil einerseits nahe von Salzpfannen, einem der wichtigsten Handelsgüter im Mittelalter, andererseits an einer Kreuzung von zwei Handelswegen lag, war der Handel eminent wichtig für die weitere Entwicklung des Ortes. Das galt vor allem in der Hochphase des mittelalterlichen Städtebundes der Hanse.

Nach der Wende wurde in den 90er Jahren der historische Stadtkern saniert. Vor allem der Marktplatz, auf dem eines der schönsten Rathäuser in Norddeutschland steht, wurde kräftig aufpoliert. Das gotisch-barocke Rathaus fügt sich harmonisch in das Ensemble der umliegenden Bürgerhäuser ein, die während der großen Zeit der Hanse errichtet worden waren. Architektonisch faszinierend sind darüber hinaus die Speicherbauten, das Universitätsgebäude, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde, aber auch verschiedene Wohnhäuser, die in unterschiedlichen Phasen gebaut wurden.

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Greifswald | ©: 2211438, Pixabay

Für Gäste und Einheimische steht gemessen an der Größe der Stadt ein sehr reiches kulturelles Angebot bereit. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass Vorpommern sehr dünn besiedelt ist und Greifswald deshalb ein sehr großes Einzugsgebiet hat. Als bedeutendste kulturelle Einrichtungen gelten das Theater Vorpommern und das Pommersche Landesmuseum. Unter anderem sind hier Werke von Caspar David Friedrich, einem gebürtigen Greifswalder, zu sehen. Für diesen bekannten Sohn der Stadt soll bis 2015 übrigens sogar ein eigenes Museum errichtet werden.

Sehenswürdigkeiten in Greifswald und Umgebung

Die Backsteingotik in Greifswald

Greifswald ist eine der bedeutendsten Städte an der Europäischen Route der Backsteingotik, die entlang der Ostsee Städte bis hinein nach Polen miteinander verbindet. Besucher finden heute noch neun Gebäude, die in dieser mittelalterlichen Bauweise errichtet wurden. Teils können diese Bauwerke individuell, teils mit Führung besichtigt werden.

Die Gotischen Giebelhäuser Markt 11 und 13

Die Giebelhäuser an der östlichen Seite des Marktplatzes dürften zu den ältesten Häusern aus Stein in Greifswald gehören. Denn bereits für das späte 13. Jahrhundert ist belegt, dass das Grundstück Markt 11 bebaut war. Das Gebäude gehörte einst der Familie Rubenow. Mitte der 1850er Jahre wurde das Gebäude umgebaut und die Fassade im Erdgeschoss bei dieser Gelegenheit im Stil der Neugotik gestaltet. Der Giebel des Anwesens ist reich gegliedert und mit Formsteinen prunkvoll geschmückt. Die Vertäfelung im breiten Treppenaufgang, der ins Obergeschoss führt, wurde in den 1930er Jahren angebracht. Schließlich wurde der einstige Wohnspeicher in den 1990er Jahren umfangreich saniert und seither als Restaurant genutzt.

Das Giebelhaus Markt 13 wurde im 13. oder 14. Jahrhundert errichtet. Man vermutet, dass es ursprünglich einen mittelalterlichen Schildgiebel besaß, der 1959 durch einen Treppengiebel ersetzt wurde. Nach der Sanierung in den 1990er Jahren wurden im Erdgeschoss und im Tonnengewölbe des Kellers ein Gasthaus eingerichtet, darüber Büroräume.

Das sozio-kulturelle Zentrum St. Spiritus

Eröffnet wurde dieses Kulturzentrum in einem der schönsten Baudenkmäler im Jahr 1989. Ursprünglich war St. Spiritus vor 750 Jahren als kirchliches Hospital gegründet. Genutzt wurde dieses Gebäude bereits im 14. Jahrhundert als Spital, in der Neuzeit diente es der Altenfürsorge und wurde al Altenheim genutzt. Bis in die 1970er Jahre hinein wurden die niedrigen Hofgebäude bewohnt.

Das heutige Gesicht bekam das Ensemble zur Zeit der Schweden. Der „olde Hilligengeists Kercke“ wurde bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert erstmals erwähnt und zählt heute zu den schönsten Veranstaltungssälen in Greifswald. St. Spiritus wurde in den vergangenen Jahren umfassend saniert, um diversen Initiativen die Nutzung für kulturelle Veranstaltungen zu ermöglichen. Für Veranstaltungen genutzt werden vor allem die Open-Air-Bühne und die historische Kapelle.

Dom St. Nikolai

Der Dom St. Nikolai gilt seit 2008 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Die erste urkundliche erfolgte anno 1280. Benannt wurde das Gotteshaus nach dem Heiligen Nikolaus von Myra, dem Schutzpatron der Kauf- und Seeleute. 1456, als die Greifswalder Universität gegründet wurde, wurde die Kirche zum Dom geweiht.

Ausgestattet ist der Innenraum im Stil der Neugotik. 2012 ist die Bibliothek des Geistlichen Ministeriums, die mittelalterliche Handschriften, Bücher und Inkunabeln besitzt, für die Öffentlichkeit zugänglich. Auch den Turm, der eine Höhe von 98 Metern hat, können die Besucher erklimmen. Die sieben Glocken des Glockenturms stimmen an hohen Feiertagen ein Glockenspiel an.

Die Pfarrkirche St. Marien

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Die Orgel in der Pfarrkirche St. Marien | ©: analogicus, Pixabay

Auch die Greifswalder Marienkirche gilt als Denkmal von nationaler Bedeutung. Erstmals wird diese gotische Backsteinkirche anno 1280 erwähnt. Erbaut wurde sie in Form einer chorlosen dreischiffigen Hallenkirche mit einem imposanten Ostgiebel, der anno 1360 errichtet wurde.

Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1587 und ist mit zahlreichen Intarsien verziert. Und auch die Orgel ist bemerkenswert, denn es handelt sich um die größte, erhaltene Orgel des Stralsunder Orgelbauers Memel. Die Farbgebung im Kirchenraum wurde im ausgehenden 14. Jahrhundert angelegt und ist schlicht und klar. Die Wandmalereien wurden anno 1411 geschaffen und stellen die Passionsgeschichte Jesu Christi dar. Zum Gedenken an den Bürgermeister und Gründer der Universität, Heinrich Rubenow, welcher 1462 einem Mord zum Opfer fiel. Für das Altarbild hatte der Maler Friedrich August von Klinkowsträm Correggios Heilige Nacht reproduziert.

Die Pfarrkirche St. Jacobi

Die Pfarrkirche St. Jakobi ist die kleinste Stadtpfarrkirche aus dem Mittelalter in der Stadt. Erstmals erwähnt wurde dieses Gotteshaus anno 1274. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche zu einer dreischiffigen Halle umgebaut und ein Chor angebaut. Die Innenausstattung wurde während der napoleonischen Besetzung Anfang des 19. Jahrhunderts komplett zerstört, erhalten blieb lediglich der Taufstein, der im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Unter der Federführung des Architekten Johann Gottfried Quistorp wurde der Kirchenraum ab 1817 neu gestaltet. Der Turm brauchte nach einem Kirchenbrand 1955 einen neuen Helm, der elf Jahre später aufgesetzt wurde.

Die Propsteikirche St. Joseph

Zum Gedenken an das Priesterjubiläum von Papst Pius IX. Anno 1869 wurde der Grundstein für die Propsteikirche St. Josef gelegt. Um den Kirchenbau zu finanzieren, hatten Studenten aus Deutschland, Österreich und Luxemburg gespendet.

Geweiht wurde die Propsteikirche St. Josef, die in neugotischem Stil errichtet worden war, schon zwei Jahre nach der Grundsteinlegung. Es handelt sich um einen einschiffigen Bau, dessen Kirchturm mit drei Glocken ausgestattet ist. Eine der Glocken gehört neben dem Taufstein und dem Becken für das Weihwasser noch zur Erstausstattung. Ein Gedenkstein erinnert an den Pfarrer Alfons Maria Wachsmann, der 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet und neben der Kirche begraben wurde. Anfang der 1930er Jahre bekam die Propsteikirche St. Josef einen neuen Hochweg und einen Hochaltar, die alte Orgel wurde 1986 durch eine neue ersetzt.

Die Buggenhagenkirche Wieck

Die Buggenhagenkirche in Wieck wurde im 13. Jahrhundert errichtet und ist somit das älteste Gotteshaus in Greifswald. Ursprünglich stand die Buggenhagenkirche im Zentrum von Wieck. Jedoch wurde sie während der Jahrhundertflut anno 1872 stark beschädigt, weshalb die Kirche durch einen neuromanischen Bau am Ortsrand ersetzt wurde.

Benannt wurde die Buggenhagenkirche nach Johannes Buggenhagen, einem Reformator aus Pommern. Ausgestattet wurde die dreijochige Saalkirche schlicht. Dazu gehören ein Altartisch aus Eiche, eine Kanzel aus Eiche und ein Taufbecken in Form eines Kelches.

Die Klosterruine Eldena

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Klosterruine Eldena | ©: Kerstin Riemer, Pixabay

Anno 1199 wurde an der Mündung des Ryck, östlich des heutigen Greifswald ein Zisterzienserkloster, welches während des Mittelalters das bedeutendste Kloster in der Region war. Das Kloster bestand bis zur Reformation und wurde nach 1533 dem Verfall preisgegeben.

1827 wurde die Klosterruine im Sinn der Romantik gesichert und gestaltet. Maßgeblich verantwortlich zeichneten sich dafür der Architekt Karl-Friedrich Schinkel, der Gartengestalter Peter Joseph Lenné und der Maler Caspar David Friedrich.Die Verbindung der mittelalterlichen Architektur und Naturlandschaft und romantischer Gestaltung machte es zum Wahrzeichen der romantischen bildenden Kunst- und Architektur-Theorie. Und auch die frühe deutsche Denkmalpflege widmete sich diesem Ensemble, das damit international bekannt wurde.

Die Klosterruine Eldena ist heute eines der bedeutendsten Wahrzeichen Greifswalds und verbindet die „Europäische Route der Backsteingotik“ mit der mittelalterlichen Backsteinarchitektur rund u die Ostsee. Genutzt wird die Klosterruine Eldena aber auch als Veranstaltungsort für Konzerte, Theateraufführungen und Märkte.

Geöffnet ist die Klosterruine Eldena ganzjährig und lediglich bei gesonderten Veranstaltungen nicht frei zugänglich.

Das Graue Kloster

Von 1262 bis 1556 war das Graue Kloster die Wirkungsstätte von Franziskanermönche. Nach der Reformation wurde 1561 eine Schule eingerichtet, zudem wurde der westliche Flügel des Klosters ab 1768 als Wohnstätte für die Armen genutzt. Die Schätze des Stadtmuseums wurden ab 1929 im grauen Kloster aufbewahrt. Genutzt werden die historischen Gebäude seit dem Jahr 2000 vom Pommerschen Landesmuseum.

Die Universität Greifswald

Gegründet wurde die Universität Greifswald bereits 1456, ein zentrales Haus konnte aber erst 1596 bezogen werden. Weil das ursprüngliche Gebäude im 18. Jahrhundert baufällig geworden war, wurde es Mitte des 18. Jahrhunderts durch das heutige Gebäude ersetzt. Die Aula der Bibliothek zählt zu den schönsten barocken Festsälen in Deutschland. Den grauen Anstrich erhielt das Gebäude bei einer umfassenden Sanierung zu Beginn des neuen Jahrtausends.

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Universität Greifswald | ©: Henry Berner, Pixabay

Das Auditorium Maximum

Der Universitätsbaumeister Paul Emil Hofmann errichtete das Hörsaalgebäude in seiner Heimatstadt von 1884 bis 1886. Dieses Gebäude ist ein Teil des Ensembles aus Backsteingebäuden, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Das damals größte Hörsaalgebäude der Stadt bot 400 Studenten Platz. Im Obergeschoss ist die originale Bestuhlung in drei Hörsälen noch vorhanden.

Der Karzer

Studenten, die sich im ausgehenden 19. Jahrhundert disziplinarischer Vergehen schuldig machten, wurde für einige Stunden oder Tage in den Karzer gesteckt. Am Ort ihrer Gefangenschaft verewigten sie sich mit Sprüchen und Malereien. Der Greifswalder Karzer im Auditorium Maximum mit seinen frühzeitlichen Graffitis ist einer der wenigen in ganz Deutschland, die bis heute erhalten blieben. Besonders interessant für die Besucher machen ihn die Malereien der früheren Insassen.

Die alte Universitätsbibliothek

Dass in Greifswald eine Universitätsbibliothek existiert, ist seit dem Jahr 1604 gesichert. Jedoch war die Sammlung zunächst in verschiedenen Gebäuden untergebracht, bis Anfang der 1880er Jahre ein eigenes Gebäude errichtet wurde. Die „Alte Bibliothek“ beherbergt heute mehrere Spezialsammlungen wie beispielsweise die Pommerica mit ihren 30.000 Bänden.

Die Sternwarte

Andres Mayer unterrichtete an der Greifswalder Universität erstmals Astronomie. Eine Sternwarte wurde aber erst unter seinem Nachfolger Lambert H. Röhl im sogenannten Fangenturm eingerichtet, wo sie bis 1825 in Betrieb war. Eine Sternwarte am Campus der Uni wurde 1891 eingerichtet, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs für Forschung und Lehre genutzt wurde. Für die Öffentlichkeit ist die historische Sternwarte seit 1992 zugänglich. Sie besitzt eine sechs Meter durchmessende, drehbare Kuppel.

Der Botanische Garten und das Arboretum

Samuel Gustav Wilcke begründete 1763 den Botanischen Garten, der zwischen dem Hauptgebäude der Uni und der Stadtmauer angelegt wurde, aber bereits 1886 an die Grimmer Straße verlagert werden musste. Dort entstanden auf einer Fläche von circa zwei Hektar Gewächshäuser und ein Freilandbereich mit Quartieren, die jeweils thematisch gestaltet wurden.

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Die Wiecker Zugbrücke | ©: Frank710, Pixabay

Die Wiecker Zugbrücke

Bereits 1833 wollte man bei Wieck eine Brücke bauen, weil die Universität ihre Güter jenseits des Flusses effektiver bewirtschaften wollte, wobei zugleich freie Fahrt für die Schiffe in den Hafen bewahrt werden sollte. Schließlich wurde über den Ryck eine Doppel-Wagenbalken-Brücke aus Holz erbaut, die am 25. Juli 1887 feierlich eingeweiht wurde. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte musste die Brücke mehrfach saniert und rekonstruiert werden. Die beiden Klappen mit einer Länge von 13,30 Metern werden bis heute noch von Hand gezogen. Weil es sich bei dieser Brücke um ein technisches Denkmal handelt, wird sie mit großem Aufwand bewahrt und Autoverkehr ist nur eingeschränkt möglich.

Die Bockwindmühle Eldena

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Bockwindmühle Eldena | ©: Kerstin Riemer, Pixabay

Die großen Flügel der Bockwindmühle Eldena sind schon aus der Ferne sichtbar. Korn wurde bereits 1533 auf dem Mühlenberg gemahlen. Erst nachdem dies 1932 eingestellt wurde, verfiel die Bockwindmühle Eldena, weshalb sie 1972 auch einstürzte. Schließlich wurde sie vom Förderverein Eldenaer Mühle wieder aufgebaut und anlässlich des Deutschen Mühlentages beim Mühlenfest am Pfingstmontag wieder in Betrieb genommen. Die Bockwindmühle Eldena ist übrigens eine von fünf noch existierenden Mühlen in Pommern.

Der Greifswalder Marktplatz

Im Herzen der Greifswalder Altstadt liegt der Marktplatz mit seiner imposanten Größe von 11.000 Quadratmetern. Gestaltet wurde der Greifswalder Marktplatz in den 1990er Jahren anlässlich der 750-Jahrfeier zur Stadterhebung. Gesäumt wird der Marktplatz von gotischen Wohnspeichern, prächtigen Bürgerhäusern, dem Rathaus und der alten Ratsapotheke

Bereits im 13. Jahrhundert wurde auf dem Greifswalder Marktplatz gehandelt. Und noch heute finden noch verschiedene Märkte wie Fischwarenmärkte und andere Sondermärkte statt. Genutzt wird der Greifswalder Marktplatz aber auch für Veranstaltungen der verschiedensten Art. Über den Greifswalder Marktplatz führen drei touristische Straßen:

Der Rubenowplatz

Das Areal, auf dem sich heute der Rubenowplatz befindet, wurde noch Mitte des 15. Jahrhunderts als „wüster Platz“ bezeichnet. Erst im 18. Jahrhundert wurden Pläne gefasst, ein attraktives Umfeld für das Hauptgebäude der Universität zu schaffen. Nun entstand das Stadt quartier zwischen dem Dom und der Jacobikirche und wurde zu einem der bedeutendsten Plätze in Greifswald. Genutzt wurde der Rubenowplatz zunächst für mehrere Jahrzehnte von Schaustellern, später diente er dem Militär als Exerzierplatz. Anlässlich des 400jährigen Jubiläums der Universität sollte die Fläche umgestaltet werden. Die Grünanlage, die nach Plänen von Peter Joseph Lenné entstand, wurde 1857 als Rubenowplatz eingrweiht. Schon ein Jahr zuvor errichtete man das Rubenowdenkmal zum Gedenken an den Gründer der Universität. Zu Füßen dieses Denkmals wurde 2006 ein Brunnenbecken in den Boden eingelassen, als der Platz umgestaltet wurde. Heute ist der Rubenowplatz einer der beliebtesten Treffpunkte in Greifswald.

Die Wallanlagen

Die frühere Verteidigungsanlage wurde ab dem Jahr 1264 gebaut. Errichtet wurde damals ein ausgeklügeltes Befestigungsbauwerk, bestehend aus Türmen, Mauern, Wällen, Wasserläufen, Gräben und Toren. Von diesem imposanten Bauwerk sind lediglich der schmale Wallgraben und die Wallanlagen übrig. Von der Wehrhaftigkeit Greifswalds zeugt noch der 1329 erbaute Fangenturm. Die Gartenkunst, die im ausgehenden 18. Jahrhundert allseits in Mode kam, setze hier mit einer einzigartigen grünen Promenade ein frühes Denkmal. Der 1,6 Kilometer lange Wall umgibt nahezu die gesamte Altstadt ovalförmig. Über den Lindenwall gelangen die Besucher in die Credneranlagen, den Heimattierpark und den Museumshafen. Unterwegs gibt es mehrere Spielplätze für die kleinen Besucher. Der Kastanienwall führt über den Müntergrund nach Osten hin zu „Am Mühlentor“. Dort genießen die Besucher den Blick auf das Theater und die Stadthalle. Schließlich führt der Weg weiter zum Schützenwall und bis zum Fangenturm, der sich am Museumshafen befindet. Ganz in der Nähe der Wallanlagen befinden sich der Marktplatz, das Pommersche Landesmuseum, das Caspar-David-Friedrich.Zentrum und die großen Stadtkirchen.

Der Alte Friedhof

Der Alte Friedhof in Greifswald gilt als bedeutendes Denkmal der Garten- und Friedhofsarchitektur. Angelegt wurde er nach einem Entwurf von Johann Gottfried Quistorp, 1818 wurde der Alte Friedhof eingeweiht. Der Grund dafür, einen Friedhof anzulegen, bestand darin, dass es ab 1808 verboten war, Bestattungen innerhalb der Stadtmauern und in Kirchen durchzuführen. Auf dem Alten Friedhof ließen sich bedeutende Familien aus Greifswald während des 19. Jahrhunderts Grabkapellen an der westlichen und südlichen Mauer erbauen. Bestattet wurden auf diesem Friedhof zahlreiche Persönlichkeiten der Stadt.

Der Neue Friedhof

Der Neue Friedhof in Greifswald, der streng geometrisch angelegt wurde, wurde nach dem Vorbild des Dessauer Kirchhofes gestaltet. Der Hauptweg des Neuen Friedhofs führt auf das Krematorium zu, welches mit den finanziellen Mitteln einer privaten Stiftung finanziert wurde. Ergänzt wurde der Neue Friedhof Mitte der 1980er Jahre durch eine Feierhalle. Für die Gefallenen in den beiden Weltkriegen wurden besondere Gedenkstätten errichtet. Darüber hinaus gibt es auf dem Neuen Friedhof verschiedene Ehrengräber, etwa für Rudolf Petershagen oder den Heimatschriftsteller Otto Wobbe.

Die Märkte in Greifswald

Von der langen Tradition Greifswalds als Handelsstadt zeugen noch die zahlreichen Märkte, die bis in die Gegenwart hinein stattfinden. Das sind die Märkte im Überblick:

Die Greifswalder Altstadt

Das Herz der Greifswalder Altstadt ist der historische Marktplatz, der mit Lausitzer Granit gepflastert ist. Rund um den Marktplatz erwarten die Besucher die meisten Zeugnisse der Backsteingotik. Insgesamt gibt es in Greifswald neun davon:

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Giebelhäuser am Markt | ©: Kerstin Riemer, Pixabay

Das Fischerdorf Wieck

Das beschauliche Fischerdorf Wieck, das etwa 800 Jahre alt ist, liegt an der Mündung des Rycks, etwa fünf Kilometer von der Greifswalder Innenstadt entfernt. Damit gehört Wieck zu den ältesten Fischerdörfern an der Ostseeküste in Norddeutschland. Seinen ursprünglichen Charme hat sich das Dorf aber bis zum heutigen Tag bewahrt. Denn die Straßen werden von Reetgedeckten Fischerkaten gesäumt, an der Hafenpromenade laden urige Fischrestaurants ein und Segel- und Fischerboote wiegen sich im Hafenbecken. Zur Besucherattraktion wird das Fischerdorf Wieck alljährlich beim Fischerfest Gaffelring: Dann segeln die Traditionssegler in Richtung Museumshafen und der Ryck steht in Flammen. Als Wahrzeichen des Dorfes gilt die historische Holzklappbrücke, die 1887 erbaut wurde, um Wieck mit Eldena zu verbinden.

Der Museumshafen

Der Museumshafen in Greifswald ist der größte Museumshafen in Deutschland und heute noch der Heimathafen von Frachtseglern und alten Fischereifahrzeugen. Für Greifswalder und ihre Gäste ist es außerdem der Hotspot schlechthin an lauen Sommerabenden. Von der Wiese am Hafen aus genießen die Gäste den Blick über den Ryck und über die Stadt. Für kulinarische Genüsse sorgen im Museumshafen drei Gastronomieschiffe.

Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum

Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum ist einerseits Wohn- und Geschäftshaus der Familie Friedrich und andererseits auch ein Museum zu Ehren des Malers Caspar David Friedrich. Hier, im Zentrum der Greifswalder Innenstadt wurde er geboren. Die Besucher haben die Gelegenheit, im Rahmen eines Rundgangs auf den Spuren des Malers zu wandeln.

Kontakt:

Caspar-David-Friedrich-Zentrum
Lange Straße 57
17489 Greifswald

Die Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. (von Oktober – April nicht am Sonntag geöffnet)
Webseite: https://www.caspar-david-friedrich-gesellschaft.de/

Das Theater Greifswalder

Theater hat eine lange Tradition in Greifswald. So hat die Stadt einer fahrenden Truppe bereits 1730 eine Spielerlaubnis erteilt. Später wurde eine feste Spielstätte in der Kuhstraße errichtet, die jedoch 1912 den Flammen zum Opfer fiel. Deshalb wurde drei Jahre später ein Theater mit einer Stadthalle in der Robert-Blum-Straße eröffnet, welches ein Jahr später ein neues Ensemble bekam.

1960 fusionierte das Greifswalder Theater mit den Theater in in Putbus auf Rügen und mit dem Theater Stralsund, sodass ein Mehrspartenhaus entstand. Dieser Verbund wurde aber wieder aufgelöst, woraufhin die Häuser in Greifswald und Stralsund als Theater Vorpommern zusammenarbeiteten. 2006 schloss sich das Haus in Putbus erneut diesem Verbund an.

Im Großen Haus des Greifswalder Theaters werden Konzerte, Ballettaufführungen, Schauspiel und Musiktheater aufgeführt. Weitere Spielstätten sind die Klosterruine Eldena und der Museumshafen. Letzterer im Rahmen der Ostseefestspiele.

Kontakt:

Theater Greifswald
Robert-Blum Straße
17489 Greifswald

Der Tierpark Greifswald

Am Rand der Greifswalder Innenstadt befindet sich der etwa 3,6 Hektar große Tierpark. Hier leben rund um den Schwanenteich mehr als 400 Tiere. Kinder finden entlang des Rundweges zahlreiche Spielelemente, wo sie all ihre Sinne empfinden können. Ferner besitzt der Greifswalder Tierpark ein Streichelgehege und einen großen Abenteuerspielplatz. In der Zooschule werden naturwissenschaftlicher Unterricht sowie Projekt- und Wandertage geboten.

Kontakt:

Tierpark Greifswald
Anlagen 3
17489 Greifswald

Webseite: https://www.tierpark-greifswald.de/


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