Grevesmühlen, nur 15 Kilometer von der Ostseeküste entfernt, ist eine der ältesten Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl der Ort erstmals in Urkunden um das Jahr 1230 erwähnt wurde, gilt diese Gegend in Nordwestmecklenburg schon viel früher besiedelt worden: Nämlich als die ersten deutschen Kolonisten nach Osten in das Siedlungsgebiet der Slawen aufbrachen. Umfangreiche Befestigungsanlagen, die jedoch nicht mehr erhalten sind, belegen die große Bedeutung von Grevesmühlen im Mittelalter.
Für seine fast 11.000 Einwohner und Gäste bietet Grevesmühlen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen. Die frühgotische Stadtkirche St. Nikolai aus dem 13. Jahrhundert gilt ebenso als Pflichttermin beim Stadtbummel wie die Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Noch heute sind in einigen Gründerzeitgebäuden öffentliche Einrichtungen wie Postämter oder Schulen untergebracht. Für das Museums- und Vereinshaus, das direkt am Kirchplatz liegt, erhielt Grevesmühlen 2006 sogar den Sonderpreis Stadtumbau des Bundeslandes. Der Grund: In diesem Gebäude gelang eine sehr gute Kombination von Alt- und Neubauten.
Als absolutes Veranstaltungs-Highlight gilt seit 2005 das Piraten-Open-Air-Theater. Der Roman „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson bildet die Vorlage für dieses Event, das in den Sommermonaten stattfindet. Auf der Bühne werden in zehn Folgen Schicksalhafte Begegnungen des Captains Flint erzählt, die sich ereignen, bevor der Schatz endlich gefunden wird.
1855 wurde in Grevesmühlen eine Schule erbaut. Heute wird dieses Gebäude nicht mehr für den Unterricht genutzt, sondern bietet dem städtischen Museum und den Grevesmühlener Vereinen ein Zuhause. Die Besucher erwarten in diesem Haus Ausstellungen zur Ur- und Frühgeschichte, zur örtlichen Stadtgeschichte, zu Cap Arcona sowie verschiedene Sonderausstellungen.
Städtisches Museum Grevesmühlen
Kirchplatz 5
23936 Grevesmühlen
St. Nikolai-Kirche Grevesmühlen | ©: ptra from Pixabay
Errichtet wurde die evangelisch-lutherische Kirche St. Nikolai wohl im frühen 13. Jahrhundert. Vom Ursprung her handelt es sich um eine Backsteinkirche, die stilistisch den Übergang von der Romantik zur Gotik repräsentiert. Folgende Besonderheiten zeichnen die St.-Nikolai-Kirche Grevesmühlen aus:
der achteckige, gewölbte Chorraum im Stil der Neugotik
der romanische Taufstein aus Kalkstein aus dem 13. Jahrhundert
das gotische Triumphkreuz aus dem 15. Jahrhundert
die Orgel aus dem 19. Jahrhundert
alte Gemälde der Kreuzigungsszene, der Kreuztragung und von Christus am Kreuz
Die 30 Meter hohe Holländer-Windmühle von Grevesmühlen wurde 1878 errichtet und war bis 1970 in Betrieb. Nachdem sie zwischenzeitlich fünf Jahre lang rekonstruiert wurde, gilt sie wieder als Wahrzeichen der Stadt. Seit 1996 befindet sich die Grevesmühlener Mühle in privater Hand und wird als Wohnraum genutzt.
Direkt hinter dem Grevesmühlener Amtsgericht am Marktplatz befindet sich der neue Rathausblock. In dieser Glaskonstruktion sind seit November 1998 einige Abteilungen der Stadtverwaltung untergebracht. Hier befinden sich unter anderem die Stadtinformation und der Rathaussaal, der auch für Veranstaltungen genutzt wird.
Marktplatz und Neuer Rathausblock
Am Markt
23936 Grevesmühlen
Im alten Rathaus hatte die Grevesmühlener Stadtverwaltung bis 1994 ihren Sitz. Dieses Gebäude wurde 1715 errichtet, nachdem das vorherige Rathaus bereits anno 1660 niedergebrannt war. Seither hat sich die Fassade des alten Backsteingebäudes mehrfach verändert. Das denkmalgeschützte Gebäude ist nach einer Restauration komplett rekonstruiert und beherbergt ein Restaurant sowie ein Hotel.
Gasthof „Altes Rathaus“
August-Bebel-Straße 1
23936 Grevesmühlen
Das Rathaus der Stadt Grevesmühlen wurde Anfang der 1920er Jahre als Amtshaus gebaut und war bis 1945 Dienstgebäude des Schöneberger Finanzamts. 1952 zog die sowjetische Kommandantur ein und blieb hier bis 1991, bevor das Rathaus am 14. Januar zum Sitz der Stadtverwaltung wurde.
Bei der früheren Malzfabrik von Grevesmühlen handelt es sich um eines der größten und bedeutendsten Industriedenkmäler in ganz Mecklenburg. In Grevesmühlen waren während des 19. Jahrhunderts mehrere Brauereien ansässig, weshalb vier Rostocker Geschäftsleute in den 1880er Jahren auf dem Gelände des Felsenkellers einer Brauerei die „Malzfabrik Grevesmühlen GmbH“ gründeten. Diese entwickelte sich schnell zu einem der größten Industriebetriebe, der allerdings auf eine wechselvolle und krisengeschüttelte Geschichte zurückblickt.
Typisch für diesen industriellen Bau ist die klare Gliederung der Fassade mit prägenden Gestaltungselementen wie Lisenen, Trauf- und Gurtriese und Segmentbogenfenstern. Die Fenster besaßen Klappluken, die sich nach innen öffnen ließen, um Licht und Luft auf die Darrböden zu bringen.
Nach dem Mauerfall wurde der Betrieb 1990 eingestellt. Aus dem nunmehr denkmalgeschützten Gebäude wurde ein Einkaufs- und Gewerbezentrum. Außerdem hat der Landkreis Nordwestmecklenburg hier ein Bürgerbüro eingerichtet.
Der Wasserturm wurde 1911 erbaut. Bis 1967 diente er als zentrale Wasserversorgung für die Stadt. Heute wird der Wasserturm zwar nicht mehr genutzt, ist aber eines der Wahrzeichen der Stadt.
Wasserturm Grevesmühlen
Wismarsche Straße 129
23936 Grevesmühlen
Der Kunstwanderweg ist ein Stadtrundgang. Dieser führt die Besucher zu Galerien, Ausstellungen und Plastiken:
Die Plastik „Kreinsdörp“ schuf Alexander Hässner“ im Jahr 1996. Damit dokumentierte er die Wahrzeichen von Grevesmühlen, auf die der Name zurückgeht. Nämlich „Kreinsdörp“ für die Krähe und „Grevemulne“ für die Mühle.
Der Lukullische Traum ist eine Stahlplastik, die Thomas Radeloff 1996 schuf. Sie steht auf dem Vorplatz August-Bebel-Straße/Kirchplatz und soll auch daran erinnern, dass sich alle Träume nicht immer erfüllen.
Über dem Eingang des „alten Rathauses“ befinden sich ein historischer Wappenschmuck, nämlich das Stadtwappen, das bis 1897 gebräuchlich war, sowie das frühere mecklenburgische Stadtwappen. Türgriff und Geländer wurden vom Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich künstlerisch gestaltet. Die Leiden des 30jährigen Krieges stellt er mit Figurenelementen aus Bronzeguss dar. Des Weiteren dokumentiert er den großen Stadtbrand von 1659 künstlerisch, wodurch die Geschichte der Stadt erlebbar gemacht wird.
„Der Rufer“ von Uwe Maroske“
Das Rathausfoyer sowie eine Wand gestaltete Miro Zahra, die Leiterin des Künstlerhauses Schloss Plüschow. Sie setzt die Thematik Zeit um.
Jo Jastram gestaltete die Abdeckung des mittelalterlichen Brunnens im Amtsgarten.
Vor dem Eingangsbereich der Sparkasse steht eine Bronzeplastik der Bildhauerin Inka Uzoma aus Hamburg.
Bei Schloss Bernstorf handelt es sich um ein früheres Herrenhaus, das von 1879 bis 1882 im Stil der niederländischen Renaissance erbaut wurde. Im Schlosspark erwartet die Besucher ein Sühnestein aus dem Jahr 1359. Errichtet wurde er zum Gedenken an Werner von Bernstorff, der bei einem Duell ermordet wurde. Der Sühnestein besteht aus Kalkstein und stellt den gekreuzigten Christus sowie einen knienden Beter dar. Zudem zieren in das Wappen der Grafen von Bernstorff und verschiedene Schriftzüge.
Heute ist im Schloss Bernstorf ein Hospiz untergebracht.
Schloss Bernstorf
Am Schloss 26
23936 Bernsdorf
Besiedelt war die Region im Klützer Winkel schon in der Jungsteinzeit. Damals hatten die Menschen Ackerbau und Viehzucht betrieben. Von dieser frühen Besiedlung zeugen Großsteingräber. Nordwestlich von Grevesmühlen, genauer gesagt in Kussow, befindet sich ein jungsteinzeitliches Freilichtmuseum mit Rekonstruktionen von Häusern und Funden aus Grabungen. Dadurch wird es ein Museum zum Anfassen, in dem die Besucher nachgebaute steinzeitliche Werkzeuge ausprobieren und alte Handwerkstechniken erlernen können. Außerdem werden auf dem Gelände auch alte Haustierrassen wie Schafe und Schweine gehalten. Die Besucher erfahren auch, wie Kräuter und Kulturpflanzen verwendet werden.
Steinzeitdorf Kussow
Kussower Weg 9
23948 Kussow
Webseite: www.steinzeitdorf-kussow.de
Der Hamburger Kaufmann Philipp Heinrich Stenglin ließ das Schloss Plüschow anno 1763 erbauen und nutzte das Herrenhaus als Sommersitz. Am Eingang sind die Initialen von Großherzog Friedrich Franz IV. Angebracht. Im Inneren des Gebäudes beeindrucken die Besucher vor allem das großzügig dimensionierte Treppenhaus sowie die zahlreichen Stuckdecken im Stil des Rokoko.
Genutzt wird das Schloss als Künstlerhaus mit großzügig dimensionierten Ausstellungsräumen, Werkstätten und Ateliers. Die Geschichte des Hauses dokumentiert eine Dauerausstellung. Kleine Besucher können sich in einer Kreativwerkstatt an Kunst-, Theater-, Klang- und Umweltprojekten austoben.
Schloss Plüschow
Am Park 6
23936 Plüschow
Webseite: www.plueschow.de
Seit jeher bieten steinzeitliche Grabanlagen den Stoff für Sagen und Legenden. Auf die Spuren der jungsteinzeitlichen Menschen können sich die Besucher auf dem archäologischen Lehrpfad im Eversdorfer Forst begeben. Dort erwarten sie verschiedene Bodendenkmale:
eine Gruppe von acht Gräbern
zwei weitere Gräber einige Hundert Meter von der ersten Gruppe entfernt
diverse Dolmen
Ganggräber
Sühnesteine
ein germanisches Gräberfeld
Turmhügel
Der Tigerpark Dassow zählt deutschlandweit zu den größten Tigeranlage. Die Besucher erwarten hier rund 20 Raubkatzen, neben Tigern auch fünf Löwen. Beheimatet sind hier Goldene, Weiße, Indische, Indochinesische und Königsbesucher.
Im Tigerpark Dassow haben die Besucher die Gelegenheit, die Raubtiere bei der Fütterung und während des täglichen Trainings zu beobachten. Neben den Raubkatzen gibt es aber auch noch weitere tierische Bewohner wie:
Die kleinen Besucher können sich auf dem Spielplatz austoben oder beim Mitmachzirkus mitmachen. Auch Kindergeburtstage können im Tigerpark Dassow gefeiert werden.
Tigerpark Dassow
Gewerbestraße 35
23942 Dassow
Webseite: Tigerpark Dassow
Die beste Gelegenheit für die Besucher sind die geführten Stadtrundgänge, welche für die Besucher angeboten werden. Das sind folgende:
Kleiner Stadtspaziergang: Hier lernen die Besucher die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Grevesmühlen kennen.
Kleiner Abendspaziergang: Abends, wenn Ruhe eingekehrt ist, herrscht auf den Straßen und Plätzen in Grevesmühlen eine ganz besondere Atmosphäre. Diese wird durch passende Texte noch unterstrichen. Den Höhepunkt und Abschluss dieses Rundgangs stellt ein Besuch in der St.-Nikolai-Kirche und im Städtischen Museum.
Rundgang entlang der alten Stadtmauern: Bei diesem etwa drei Kilometer langen Spaziergang rund um den alten Stadtkern erfahren die Besucher Wissenswertes zur Geschichte von Grevesmühlen.
Kunstwanderweg: Bei dieser Führung erfahren die Besucher Hintergründe zu den Kunstwerken im öffentlichen Raum.
Beim Geocoaching haben die Gäste die Gelegenheit, Grevesmühlen auf eine unterhaltsame Art kennenlernen. Die Aufgabe besteht hier darin, einen historischen Ort, an dem es in die Tiefe geht, aufzusuchen und dort nach weiteren Anweisungen zu suchen.
Der Outdoor Bewegungspark ist für die Besucher kostenlos. Sie können dort ihre Kondition, Ausdauer und Kraft trainieren. An verschiedenen Stationen müssen interessierte Besucher Kraft- und Yoga-Übungen absolvieren. Anleitungen und weitere Informationen zu den Übungen finden sie vor Ort auf Tafeln.
Der Urlaubsort Grevesmühlen eignet sich optimal für abwechslungsreiche Radtouren durch das Umland. Infos über Radtouren in der Region bekommen die Gäste bei der Stadtmarketing in Grevesmühlen im Rathaus am Rathausplatz 1. Gleiches gilt auch für die Wanderwege und Rundkurse im Umland.
Direkt am Wanderweg, der von Grevesmühlen nach Questin führt, befindet sich in Damwildgatter mit einer Fläche von rund sechs Hektar. Als es 1973 errichtet wurde, siedelte man acht Stück Damwild, die von der Insel Rügen stammten, hier an. Der Nachwuchs wurde später ausgewildert, sodass sich im Börzower Wald wieder ein Bestand an Damwild ansiedeln konnte. Die Tiere im Gehege können tagsüber sehr gut beobachtet werden und sind teilweise sogar handzahm.
Mit der Waldschule Gosdorf gibt es in der Nähe von Grevesmühlen eine waldpädagogische Erlebnisstätte. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben hier die Gelegenheit, den Wald mit allen Sinnen zu erleben. Unmittelbar neben der Waldschule liegt außerdem der Forsthof mit einem großen Lagerfeuerplatz, einem Fußballplatz, einem Indianerdorf, einer Holzwerkstatt und einer Wald-Theaterbühne.
Von Usedom aus führt die Via Baltica via Greifswald, Rostock, Wismar und Grevesmühlen durch Mecklenburg-Vorpommern und weiter durch Hamburg und Schleswig-Holstein nach Lübeck und Bremen.
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Im 17km entfernten Ostseebad Boltenhagen gibt es schöne Familienstrände, wie zum Beispiel die Wohlenberger Wiek. Für Hundeliebhaber oder FKK-Freunde sind ebenfalls Abschnitte reserviert. Auf dem Weg nach Boltenhagen kann man im Ort Klütz das Schloss Bothmer besichtigen.
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