Zarrentin am Schaalsee

Mit Fug und Recht darf Zarrentin am Schalsee auf Grund seiner geographischen Lage als Tor nach Mecklenburg Vorpommern gelten. Die Stadt mit ihren rund 4.600 Einwohnern grenzt nämlich direkt an Schleswig Holstein an, zur Landeshauptstadt Schwerin sind es etwa 30 Kilometer, nach Hamburg 50. Der Stadtkern liegt direkt am Ufer des Schaalsees, mehrere Naturschutzgebiete liegen in unmittelbarer Nähe von Zarrentin.

Die heutige Stadt geht auf eine slawische Siedlung aus dem 11. Jahrhundert zurück. Der ursprüngliche Name „Zarrnethin“ bedeutet übersetzt „Ort des Schwarzen“ und deutet darauf hin, dass sich hier eine Kultstätte befand. Nach der Unterwerfung der Slawen siedelten sich hier deutsche Kolonisten an. 1250 wurde ein Zisterzienserinnenkloster gegründet, das die Siedlung prägte und verwaltete.

Bis heute ist noch der Ostflügel des Klosters erhalten. Dieser wurde mit einem großen Aufwand saniert und bietet heute der Kultur eine Heimat. Ausstellungen, Konzerte und sonstige Veranstaltungen finden hier statt. Im Kreuzgang ist außerdem eine Dauerausstellung zur Geschichte untergebracht. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Dorfkirche erbaut. Sie beherbergt eine Kanzel aus dem 16. Jahrhundert, die vom Bildschnitzer Benedikt Dreyer angefertigt wurde.

Zarrentin ist einer der ältesten Orte der Region und bietet dem Besucher dank seines fast dörflichen Charakters ein ganz besonderes Flair. Einen Besuch ist auch das Biosphärenreservat Schaalsee wert. Im Jahr 2000 wurde hier die Fläche für den Naturschutz wesentlich ausgeweitet. Denn die Westseite des Sees steht schon seit 1960 unter Naturschutz.

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Schaalsee | ©: hcdoc, Pixabay

Sehenswertes in und um Zarrentin

Das Kloster Zarrentin

Das Zisterzienserkloster am Schaalsee wurde anno 1246 gegründet und 1553 wieder aufgelöst. Besucher, die sich für das Kloster und seine Geschichte interessieren, können sich heute in der Dauerausstellung, die sich im Kreuzgang der Anlage befindet, darüber informieren. Denn im Lauf der Jahrhunderte wurde das Kloster Zarrentin auf vielfache Weise genutzt. Ursprünglich hatten es Gräfin Audacia und ihr Sohn als „Jungfrauenkloster“ gegründet. Das heißt: Das Kloster Zarrentin stellte eine Erziehungs- und Zufluchtsstätte für die Töchter der gräflichen Familie, die Patrizierfamilien aus Lübeck und den Grafen sowie Vasallen aus den benachbarten Grafschaften dar. Nach der Auflösung wurde es unter anderem als Brauerei, Bibliothek und Amtsgericht genutzt.

Aber auch architektonisch ist das Kloster Zarrentin, das von 2003 bis 2006 umfangreich saniert wurde, eine besondere Perle. Das gilt insbesondere für die kunstvoll gestalteten Kreuzrippengewölbe im gotischen Stil. Dieses besondere Ambiente macht das Kloster Zarrentin, vor allem den Barocksaal und das Refektorium zum Mittelpunkt für Veranstaltungen aller Art in der Region. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten des Klosters Zarrentin auch die Bibliothek mit ihren rund 12.000 Medien.

Kontakt:

Kloster Zarrentin
Kirchplatz 8
19246 Zarrentin am Schaalsee
Webseite: https://www.kloster-zarrentin.de/

Die Kirche Zarrentin

Schon vor der Gründung des Kloster Zarrentin existierte im Ort eine Dorfkirche, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus Back- und Felsteinen im romanischen Stil erbaut worden war. Nach der Gründung des Klosters wurde die Dorfkirche als Klosterkirche genutzt.

Teile des Feldsteinmauerwerks des Chores und der Südseite stammen noch aus der Zeit der ursprünglichen Kirche. Das Langhaus wurde im Stil der Gotik nach 1460 erbaut, allerdings besaß die Kirche damals noch keinen Glockenturm. Dieser wurde an der westlichen Seite erst im Zuge von Renovierungsarbeiten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf das Langhaus aufgesetzt.

Drei rechteckige Kreuzrippengewölbe prägen den Innenraum. Ein Schmuckstück ist auch die Renaissance-Kanzel. Diese hatte der Lübecker Meister Benedikt Dreyer in den 1530er Jahren geschaffen. Sie gilt als älteste evangelische Kanzel in ganz Norddeutschland und schmückte mehr als eineinhalb Jahrhunderte lang die Marienkirche in Lübeck. Der Pastor Nikolaus Andreae kaufte sie anno 1699 und brachte sie nach Zarrentin. Sehenswert sind auch die romanischen und gotischen Wandmalereien im Altarraum, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geschaffen wurden, sowie der barocke Altar aus dem Jahr 1733.

Kontakt:

Kirche Zarrentin
Amtsstraße 9
19246 Zarrentin

Heimatmuseum Zarrentin

Einer Bürgerinitiative ist es zu verdanken, dass das Heimatmuseum Zarrentin 1988 seine Pforten öffnete. In dieser Einrichtung, die sich direkt neben dem Kloster Zarrentin befindet, können sich die Besucher über die Geschichte der Stadt und der Region informieren.

Kontakt:

Heimatmuseum Zarrentin
Kirchplatz 8
19246 Zarrentin

Die St.-Abundus-Kirche in Lassahn

Die St-Abundus-Kirche steht unweit des Lassahner Sees im Zarrentiner Ortsteil Lassahn Der älteste bis heute erhaltene Teil der St.-Abundus-Kirche ist der quadratische Chor samt Sakristei, der um 1240 aus Feldsteinen erbaut wurde. Das heutige Kirchenschiff in Form eines Fachwerkbaus stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Turm auf der westlichen Seite wurde erst um 1740 errichtet.

Das Rathaus Zarrentin

Beim Rathaus Zarrentin handelt es sich um einen imposanten Backsteinbau im Herzen der Stadt. Das Rathaus Zarrentin besitzt einen Fachwerkteil sowie neugotische Giebel. Errichtet wurde dieses Gebäude während des 19. Jahrhunderts.

Kontakt:

Rathaus Zarrentin
Kirchplatz 8
19246 Zarrentin

Die Uferpromenade Zarrentin

Die Zarrentiner Uferpromenade hat eine Länge von rund 1,2 Kilometern und führt den Besucher von der Badeanstalt aus zur Kirche und zum Kloster Zarrentin. Unterwegs können sie sich an einem Imbiss oder in einem Restaurant stärken oder mit der Fahrgastschifffahrt einen Ausflug auf dem Schaalsee unternehmen oder beim Bootsverleih ein Boot ausleihen.

Die Wassermühle Dodow

Bei der Wassermühle Dodow handelt es sich um einen Backsteinbau aus der Spätgotik. Die historische Ausstattung der Mühle, die auch als Postkutschenstation genutzt wurde, ist voll funktionsfähig. Besichtigt werden kann die Wassermühle Dodow an jedem ersten Sonntag im Monat ab 14 Uhr.

Kontakt:

Wassermühle Dodow
Dorfstraße 50
19243 Dodow

Wanderungen und Radwege rund um Zarrentin

Die Landschaft der Mecklenburger Seenplatte ist wie geschaffen für ausgedehnte Wanderungen. Hier einige Vorschläge:

Der Wanderweg Neuenkirchen – Bockstanz – Neuenkirchen

Von Zarrentin aus erreichen Wanderfreunde Zarrentin über Lassahn aus. Sobald sich die Wanderer Neuenkirchen nähern, sehen sie bereits auf einer Anhöhe die imposante Dorfkirche. In Neuenkirchen angekommen bietet sich ein Spaziergang durch den Ort in nördlicher Richtung nach Bockstanz an. Folgen die Wanderer der Hauptstraße, gelangen sie an eine Weggabelung. Diese führt nach rechts in Richtung Rögnitz und linkerhand, vorbei an Wiesen- und Weidenflächen nach Bockstanz. Diesen Ort, der lediglich noch aus zwei alten Gehörten und einem jüngeren Gebäude besteht. Eines der Gehöfte besitzt ein niederdeutsches Bauernhaus, das frisch mit Reet gedeckt ist. Im andern Gehöft wurde ein Keramikhof eingerichtet, in dem die Besucher eine große Auswahl an Dekostücken, Kunsthandwerk und Keramiken finden. Schließlich geht es weiter nach Stintenburger Hütte und wieder zurück nach Neuenkirchen.

Die Wanderung Zarrentin Kirchensee – Halbinsel Strangen

Dieser rund vier Kilometer lange Wanderweg, der um den Kirchensee und über die Halbinsel Strangen führt, beginnt direkt hinter der Kirche in Zarrentin.

Die Wanderung Lassahn – Stintenburg – Lassahner See

Dieser Weg führt den Wanderer am Ufer des Lassahner Sees entlang und führt zu den Inseln Stintenburg und Kampenwerder. Der heutige Zarrentiner Ortsteil Lassahn war ursprünglich ein eigenständiger Ort der um 1230 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Unmittelbar neben der sehenswerten Lassahner Dorfkirche befindet sich das Restaurant Seeblick, in dessen Garten ein Aussichtspunkt befindet. Von hier aus genießen die Besucher den Ausblick über den Lassahner See. In Richtung See wandern die Besucher vom Parkplatz neben der Dorfkirche. Am See angekommen gabelt sich der Weg. Rechterhand führt er zur Badestelle und zum Moorberg, linkerhand zu den Inseln Stintenburg und Kampenwerder. Der Lassahner See ist übrigens ein Teil des Schaalsees, der im Norden mit dem Schaalsee und im Süden mit dem Borgsee und dem Techiner See verbunden. Die Inseln Kampenwerder und Stintenburg werden von diesen Seen umschlossen. Die Insel Kampenwerder ist ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Besucher erreiche sie von der Insel Stintenburg über einen schmalen Damm. Auf beiden Inseln erwarten die Besucher neben unberührter Natur auch zahlreiche Geschichten zur deutsch-deutschen Teilung. Beispielsweise waren im historischen Brückenhaus, welches heute als Restaurant genutzt wird, Grenzsoldaten der DDR stationiert.

Weitere Wanderungen und Radtouren in Zarrentin:

Freizeitvergnügen am Wasser

Schwimmen

In Zarrentin gibt es neben zwei Badestellen am Schaalsee auch je eine Badestelle am Neuenkirchener See und am Boissower See. Darüber hinaus gibt es drei Freibäder in der Umgebung:

das Naturerlebnisbad Schwartow Boizestraße 5 19258 Boizenburg/Elbe

das Waldbad Vellahn Brahlstorfer Straße 8 19260 Vellahn

das Waldschwimmbad Büchen Moorweg 7a 21514 Büchen

Angeln und Bootfahren

Vom 1. April bis zum 31. August darf der Schaalsee zwischen 6 und 21 Uhr mit registrierten Booten befahren werden. In allen anderen Monaten ist das Befahren des Sees von 8 bis 18 Uhr Erlaubt. Während der Brutzeit, die vom 15 März bis zum 15. Juli dauert, darf der Woezer See nicht befahren werden. Auf dem Neuhofer, dem Boissower und dem Neuenkirchener See dürfen ausschließlich Mitglieder des Angelvereins Neuenkirchen Boot fahren, weil es sich hierbei um Pachtgewässer handelt. Stand up Paddeling dürfen die Gäste nur dann, wenn sie eine gültige Bootsplakette besitzen.

Angeln am Schaalsee

Die Angelerlaubnis mit Fischereischein gibt es bei der Schaalseefischerei in Zarrentin. Die Berechtigung für den südlichen Schaalseeraum gibt es aber nur, für Inhaber eines gültigen Angelscheins. Wer die Angelerlaubnis ohne Fischereischein erwerben möchte, muss sich dafür einen Touristenfischerei des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausstellen lassen. Ausgestellt werden diese vom Zarrentiner Bürgerbüro, die Erlaubnis ist dann 28 Tage lang gültig, kann bei Bedarf aber verlängert werden.

Das Biosphärenreservat Schaalsee

Seit dem Jahr 2000 eine Fläche von 162 Quadratkilometern rund um den Schaalsee als UNESCO-Biosphärenreservat mit dem 23 Quadratkilometer großen Klarwassersee als Herzstück anerkannt. In den folgenden Jahren hat sich dieses Gebiet zu einem beliebten Ausflugsziel in der Region entwickelt. Das Informationszentrum des Biosphärenreservats wurde am Pfahlhaus in Zarrentin eingerichtet, Besucher können sich hier über das Schutzgebiet und über touristische Angebote in der Region informieren. Neben einer Dauerausstellung erwarten die Besucher im Informationszentrum auch regelmäßig Sonderausstellungen mit Werken von Künstlern aus der Region.

Kontakt:

Webseite: https://www.schaalsee.de/


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