Der „Runde Tisch Meeresmüll“: Damit die Strände sauber bleiben

Weil die Strände an der deutschen Nord- und Ostseeküste nach wie vor massiv von Abfällen belastet werden, hat die Bundesregierung einen „Runden Tisch Meeresmüll“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Ländern, aber auch Vertretern der Fischerei-Industrie und der Schifffahrt sollen nationale Maßnahmen gegen den Müll im Meer weiter vorangetrieben werden.

Ein Problem stellen neben den Plastikabfällen an den Stränden auch Stellnetze dar. Allein in der Ostsee gehen alljährlich etwa 10.000 dieser Netze verloren, die anschließend jahrelang durch das Meer treiben und weiter fischen. Als weitere Zeitbombe gilt auch die Giftgasmunition aus den beiden Weltkriegen. Mittlerweile werde die Verschmutzung der Meere weltweit als großes Problem gesehen, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.

Was sind die häufigsten Abfälle?

Am öftesten werden an den Stränden an Nord- und Ostsee Zigarettenstummel gefunden. Doch auch Verpackungen, Flaschendeckel, Plastik- und Glasflaschen, Netze und Seile stellen ein Problem dar. An den Stränden der Nordsee werden an den Stränden auf einer Länge von 100 Metern im Schnitt 400 Müllteile eingesammelt, an den Stränden Ostsee immerhin noch 70. Die größten Meeres- und Strandverschmutzer sind neben Aquakulturanlagen und der Fischerei auch der Tourismus und diverse Freizeitaktivitäten.

Bei den Müllfunden handelt es sich zu 70 Prozent um Kunststoffe, die fatale Folgen haben können. Denn teilweise werden die Kunststoffe zu kleinen Teilen zerrieben, die von Meerestieren für Nahrung gehalten und gefressen werden, woraufhin die Tiere verhungern. In den Netzen und Seilen wiederum können sich Fische und Seevögel verfangen und sich strangulieren. Somit zerstört der Müll ganze Ökosysteme und beeinträchtigt für den Menschen nicht nur den Freizeitwert, sondern unter Umständen auch seine Gesundheit.

Schiffsabfälle sollen in den Häfen entsorgt werden

Ein Ergebnis des runden Tisches besteht darin, dass in den Häfen Entsorgungsstellen für Schiffsabfälle ausgebaut und zusätzliche Entsorgungsstellen eingerichtet werden sollen. Sofern die Abfälle bereits an Bord getrennt werden, können sie an diesen Stellen kostenlos entsorgt werden. In diese getrennte Entsorgung muss allerdings eine möglichst einheitliche Systematik eingeführt werden, um EU-weit eine möglichst einheitliche Entsorgung zu gewährleisten. Als weitere Herausforderung gelten im nächsten Schritt die Reinigung des Meeresgrundes und die Beseitigung des Mülls aus dem Meer. So ist etwa im Gespräch, die Netze elektronisch zu kennzeichnen, damit sie leichter wieder gefunden werden können. Ferner sollen diejenigen Gebiete des Meeres kartographiert werden, in welchen sich treibender Müll befindet.

Ein weltweites Problem

Der Müll im Meer stellt aber nicht nur an den Küsten von Nord- und Ostsee ein Problem dar: Experten vermuten, dass sich weltweit 100 bis 140 Millionen Tonnen Abfall im Meer befinden. So gibt es beispielsweise im Pazifik und im Atlantik bereits sogenannte Mega-Müll-Strudel. Damit das Abfallproblem im Meer wirkungsvoll gelöst werden kann, sind allerdings weltweite Vereinbarungen notwendig.

März 2018





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