1987 wurde das Nationalparkhaus Baltrum in einem früheren Schuppen der Reederei "Baltrum Linie" eingerichtet, und seitdem gilt es als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Schließlich liegt Baltrum direkt im Herzen des Niedersächsischen Wattenmeeres, das zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Das heutige Haus existiert seit 2004 und befindet sich in direkter Nähe zum Hafen am Ortseingang. Betrieben wird diese Besuchereinrichtung vom BUND.
In der Ausstellung, welche die Gäste bei freiem Eintritt besichtigen können, steht die Tier- und Pflanzenwelt des Watts im Vordergrund. Das große Thema des Hauses sind jedoch die Gezeiten. An der Gezeitensäule erfahren die Besucher, welchen Einfluss der Mond und die Planeten auf die Gezeiten nehmen. Bei der Gezeitensäule können die Besucher selbst Planetenkonstellationen einstellen und sehen anhand einer Wassersäule direkt, wie sich welche Konstellation auf den Wasserstand auswirkt. Seit 2006 ist das Nationalparkhaus außerdem Ausgangs- und Endpunkt eines Gezeitenpfades, der den Besuchern das Wirken der Gezeiten auf Baltrum näherbringt. Dieser Pfad erstreckt sich über eine Länge von sieben Kilometern über die ganze Insel. Die Besucher erleben auf dem Gezeitenpfad die Dünen und Salzwiesen hautnah und können sich an 18 Stationen über Gezeiten, Natur und die Geschichte der Insel informieren.
Die Ausstellung umfasst außerdem zwei Meerwasseraquarien mit kleinen Schollen, Seesternen, Taschen- und Sandkrebsen sowie weiteren Bewohnern des Meeres. Das Salzwiesen- und das Sandbankdiorama geben den Besuchern einen Einblick in die Rückzugsgebiete, in die sich Vögel und Seehunde bei Flut zurückziehen. Verschiedene Filme, Vorträge und Wanderungen runden das Angebot rund um den Nationalpark ab. Das Nationalparkhaus ist täglich außer montags geöffnet.
Der Nationalpark wurde 1986 eingerichtet und umfasst die Landschaft rund um die Ostfriesischen Inseln. Zwischen der holländischen Grenze und Cuxhaven erstreckt er sich über eine Fläche von circa 345.800 Hektar. Er teilt sich in drei verschiedene Zonen auf, die einen unterschiedlichen Schutzstatus besitzen. Fast 70 Prozent des Parks stehen unter strengem Schutz.
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