Pellworm, die etwas andere Nordseeinsel

Vor der Nordseeküste Schleswig Holsteins, in etwa in Höhe der Stadt Husum, liegt die nordfriesische Insel Pellworm.

Die Insel Pellworm unterscheidet sich etwas von den anderen deutschen Urlaubsinseln, da es dort zum Einen nicht die für die meisten anderen Insels so typischen langen Sandstrände gibt und die Insel zum Anderen wesentlich weniger touristisch geprägt ist, als die übrigen deutschen Ferieninseln.

So leben die rund 1000 Einwohner Pellworms auch nicht ausschließlich vom Tourismus, sondern auch die Landwirtschaft ist eine der dominierenden Einnahmequellen.

Wer sich näher über die „etwas andere Nordseeinsel“ Pellworm informieren möchte, sollte sich die nachfolgenden Abschnitte einmal betrachten, die über folgenden Themen informieren:

Deichanlage mit Schafen auf Pellworm
Fischkutterfahrten    Quelle: pixelio.de  |  Fotograf: Axel Dulz

Als grüne Insel in der Nordsee ist Pellworm bei seinen Urlaubsgästen bekannt. Die Insel im Herzen des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer kennen die Gäste weltweit für zahlreiche Umwelt-Projekte. Darin unterscheidet sie sich nicht stark von den anderen deutschen Ferieninseln, denn Naturschutz wird auf allen Inseln der Nord- und Ostsee großgeschrieben. Und dennoch unterscheidet sich Pellworm sehr deutlich von den anderen Ferieninseln: Es gibt hier nicht die typischen, langen Sandstrände und Pellworm ist noch sehr stark von der Landwirtschaft geprägt. Erst in den 1990er Jahren wurde der Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig auf Pellworm.

Der Kampf gegen die Elemente

Das Leben auf der Insel war geprägt von einem beständigen Kampf gegen die Elemente. Ursprünglich lebten die Pellwormer auf der Insel Strand, die jedoch von der Groten Mondräke 1632 und endgültig von der Buchardiflut zwei Jahre später auseinandergerissen wurde. Insgesamt waren bei dieser Flutkatastrophe an der Nordseeküste bis zu 15.000 Menschen gestorben.

Insgesamt hatte sich das 17. Jahrhundert mit dem Wüten der Pest, hohen Abgaben für die Kriegsherren des Dreißigjährigen Krieges und mehreren Sturmfluten als wirtschaftliche Katastrophe erwiesen. Eine Blütezeit erlebte Pellworm, das zu den fruchtbarsten Regionen in Schleswig Holstein zählt, ab 1660. Auswärtige Saisonarbeiter und Siedler ließen sich auf dem Eiland nieder. Diese Hochphase wurde anno 1717 von einer Flut beendet, die Pellworm wirtschaftlich um Jahrzehnte zurückwarf.

Da die Arbeit an den Deichen zu aufwendig für die Pellwormer wurde und es kein Gesamtkonzept für den Küstenschutz gab, wurde 1774 ein neues Deichrecht eingeführt. Nun wurden die Arbeiten von Fachleuten durchgeführt. Trotzdem wurde Pellworm 1825 erneut überflutet, was ein Drittel der Landwirte in den Konkurs trieb. Aufgekauft wurden die betroffenen Grundstücke vom dänischen Staat, der sich fortan auch in den Küstenschutz einbrachte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde kräftig in die Infrastruktur investiert und die Anbindung ans Festland verbessert. Der Fremdenverkehr wurde schließlich in den 1990er Jahren wichtigster Wirtschaftszweig.

Urlaub auf Pellworm

Die einzige Fährverbindung nach Pellworm beginnt bei Strucklahnungshörn auf Nordstrand. Die Gäste erreichen die Fähre entweder mit dem eigenen Auto oder mit Bahn und Bus. Auf Pellworm erwarten die Gäste Unterkünfte in Ferienhäusern, Pensionen und Hotels in verschiedenen Preisklassen. Ein besonderes Erlebnis verspricht der Urlaub auf dem Bauernhof, der oft angeboten wird.

Urlaubsvergnügen auf Pellworm

Wer einen klassischen Badeurlaub auf Pellworm verbringen möchte, findet zahlreiche Badestellen entlang des Strandes, darunter auch FKK-Bereiche und Hundestrände. Außerhalb der Badestellen ist Surfen grundsätzlich erlaubt. Zu den weiteren Sportangeboten gehören Beach Volleyball, das Freizeitbad "PelleWelle" und die "Multisportarena".

Die von Meer und Wind geprägte Insel verspricht einmalige Naturerlebnisse für Gäste, die Pellworm zu Fuß oder mit dem Rad erkunden wollen. Faszinierend ist der Besuch auf einer der beiden Halligen Südfall und Süderoog. Die Halligen können allerdings nur im Rahmen einer organisierten Führung besucht werden. Der Grund: Sie liegen in der Schutzzone des Nationalparks.

Kultururlaubern stehen drei Museen offen: Im Rungholtmuseum Bahnsen können sie sich über den Untergang der legendären Hafenstadt Rungholt informieren. Das Inselmuseum erläutert die Entstehung der Insel Pellworm und den Alltag der Insulaner. Wissenswertes über die Seefahrt erfahren die Gäste im Seefahrtsmuseum Dampferschuppen.

Sehenswertes Pellworm

Die berühmteste Sehenswürdigkeit auf Pellworm und das Wahrzeichen der Insel ist die Alte Kirche mit der Turmruine des einstigen Kirchturms. Die Orgel gilt als Meisterwerk des Orgelbaus aus dem frühen 18. Jahrhundert. Sie zieht Musiker aus aller Welt an, die auf der Orgel musizieren wollen und Aufnahmen machen. Vom einmaligen Klang der Orgel können sich die Urlaubsgäste während des Sommers überzeugen, wenn die traditionellen Orgelkonzerte stattfinden. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören: Das "Momme Nissen Haus" mit dem katholischen Gemeindezentrum, der Leuchtturm im Süden der Insel, die Nordermühle und die Neue Kirche. Diese wurde, anders als der Name vermuten lässt, bereits anno 1517 errichtet. Sie steht allerdings heute nicht mehr am ursprünglichen Standort, sondern wurde während des 17. Jahrhunderts verlegt. Ab 1998 wurde sie restauriert, nachdem sie von einem Brand verwüstet worden war. Das Wind-Sonne-Hybridkraftwerk gilt als Beispiel für die ökologische Vorreiterrolle Pellworms.

Heiraten auf der Insel

Besonders beliebt ist die Insel Pellworm bei jungen Paaren, die sich das Jawort vor einer außergewöhnlichen Kulisse geben wollen. Im Leuchtturm etwa haben sich zwischen 1998 und 2013 insgesamt 3.500 Paare trauen lassen. Eine malerische Kulisse für den standesamtlichen Segen sind die zahlreichen Sandbänke, auf welchen sich Seehunde tummeln sowie die Halligen.


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