Tauchen / Wracktauchen

Das Tauchen und seine Variationen

Wracktauchen
Quelle: pixelio.de  |  Fotograf: joakant

Tauchen
Quelle: pixelio.de  |  Fotograf: miralik

Das Tauchen – also das beabsichtigte Eindringen ins Wasser – existiert in zwei Ausprägungen. Zum einen als Berufstätigkeit, wobei der Tauchende unter Wasser spezifischen Tätigkeiten nachgeht, wie dem Errichten von Unterwasserbauten oder Bergungsarbeiten. Weiterhin existiert es als Sporttätigkeit. Wobei der Taucher aus reinem Wissensdrang und Spaß die Unterwasserwelt betrachtet. Das Tauchen als Hobby unterteilt sich noch in zahlreiche andere Untergruppen. Diese definieren sich nach den persönlichen Interessen des Tauchers. Jede dieser Unterart bietet einzigartige und ebenso risikoreiche Erlebnisse unter Wasser. Neben den bekannten Arten, dem Eistauchen und Höhlentauchen gibt es auch noch eine andere sehr beliebte Unterart: das Wracktauchen. Bei dieser werden große von Menschen geschaffene Objekte, welche durch verschiedene Umstände versunken sind, betaucht und bestaunt. Eines der vielen erstaunlichen Eigenarten des Wracktauchens ist das Betrachten der Vereinnahmung der Objekte durch die Natur.

Die Faszination des Wracktauchens

Im Laufe der Geschichte ist es nicht selten vorgekommen, dass bestimmte Fahrzeuge mit ihrer gesamten Ladung im Meer versanken. Das können Flugzeuge sein, welche durch einen Triebwerksschaden abgestürzt sind oder auch Schiffe und Boote, die im Laufe eines kriegerischen Gefechtes oder eines Sturms auf Grund gesunken sind. Ebenfalls zu finden sind Landfahrzeuge, welche auf unbekanntem Weg in die Tiefen gesunken sind. Nur kurze Zeit, nachdem das Objekt am Meeresboden angekommen ist, beginnen Meeresbewohner das menschliche Gefährt zu vereinnahmen. Tiere nutzen es als Unterschlupf und die Pflanzen beginnen, die Oberfläche zu überwuchern. Besonders niedere Pflanzengruppen wie Algen siedeln sich auf den menschlichen Gefährten nieder.

Der ambitionierte Wracktaucher bewundert diese Unterwasserkultur. Er betrachtet, wie der Verlust der Menschen von der Natur effektiv genutzt wird und die Objekte ihre Modernität verlieren. Im schwachen Licht von Taschenlampen und dem gedämpften Sonnenlicht betrachtet er das gesunkene Wrack und untersucht alle Ecken und Kanten. Er bestaunt die Tier- und Pflanzenwelt und wie die Natur sich zurückholt, was ihr gehört. Die Tatsache, dass ein für die Menschen so alltägliches Objekt als Lebensraum für zahlreiche unterschiedliche Tierarten dienen kann, ist schon sehr erstaunlich, doch diesen Fakt mit eigenen Augen zu sehen, erfüllt einen mit großen Gefühlen und wahrer Fassungslosigkeit.

Nur das Taucherlebnis sorgt bereits für eine Überdosis Gefühle. Es ist wie das Eintreten in eine komplett andere Welt. Die laute, stressige Zivilisation wird hinter sich gelassen und eine natürliche, ruhige Realität wird betreten. In der Nähe der Oberfläche vernimmt der Taucher noch leichte Geräusche und auch das Sonnenlicht verdeutlicht die Nähe zum Alltag. Doch wenn der Sportler sich näher zum Meeresgrund begibt, wird der Abstand zum modernen Leben größer. Das Licht des Tages wird schwächer und auch die Geräusche werden erst dumpf und verschwinden dann gänzlich. Das Einzige, was der Taucher dann noch wahrnimmt, ist die Realität des Wassers. Es ist ein Teil derselben Welt mit Hochhäusern und umweltverschmutzenden Autos und dennoch ist es komplett anders. Neugierige Fische umschwärmen den Fremdling in dem gummiartigen Anzug, mit ihren weiten Augen starren sie den Neuankömmling an. Der Taucher erlebt eine Begegnung mit der puren, unangetasteten Natur. Wenn er versucht, die Fische zu berühren, schwimmen sie aufgeregt weg und dem Taucher verbleiben nur die mit den Flossen erzeugten, kleinen Wellen. Nun kann der Sportler sich zu seinem Ziel – dem Wrack – begeben und dort sehen, wie freundlich auch andere Zeugnisse der Menschheit aufgenommen wurden.

Deutsche Küsten mit versunkenen Wracks

Versunkene Zeugnisse der Zivilisation lassen sich in jedem Gewässer finden. Dies können Seen sein oder aber Meere. Oftmals können Taucher auch zahlreiche Wracks in Küstennähe betrachten. Die Umstände, wie die Objekte in diese fremde Welt gekommen sind, können die Taucher nur erahnen, was sicherlich auch einen Teil des Spaßfaktors ausmacht. Auch die deutschen Küsten der Nord- und Ostsee sind nicht gänzlich ohne Wracks. Im Ostseegebiet bei Flensburg lassen sich zahlreiche Wracks finden, welche auch für Anfänger einen gefahrlosen Tauchgang bieten. Auch um Lübeck herum befinden sich viele Wracks, welche auch mit örtlichen Tauchgruppen erkundet werden können. In der Nordsee gibt es ebenfalls viele Wracks, unter anderem um Helgoland herum, von wo aus auch zahlreiche Wracktauchtouren organisiert und angeboten werden. Auch die ostfriesische Insel Norderney bietet in ihren Gewässern sehr viele versunkene Objekte an.


[ © Das Copyright liegt bei www.urlaubstipps-nordsee-ostsee-inseln.de | Urlaubstipps für die Nordsee und Ostsee, deren Küsten und Inseln]

nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.urlaubstipps-nordsee-ostsee-inseln.de