Schleswig: ein Handelsplatz der Wikinger

Eine große Vergangenheit hat die Stadt Schleswig an der Schlei mit ihren rund 24.000 Einwohnern. Die heutige Kreisstadt war in der Vergangenheit die Hauptstadt des Herzogtums Schleswig. Die verkehrsgünstige Lage macht Schleswig auch heute noch zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt im Norden des Landes. So liegt die Landeshauptstadt Kiel nur rund 50 Kilometer südöstlich, die Strecke nach Hamburg beträgt etwa 120 Kilometer, doch auch Flensburg und Husum sind schnell erreicht.

Die Existenz ihrer Stadt verdanken die Bürger Schleswigs übrigens den Wikingern. Die Siedlung entstand zu Beginn des 9. Jahrhunderts und wurde schon nach kurzer Zeit zu einem Handelsplatz ausgebaut. Nachdem die Siedlung der Wikinger von Slawen zerstört wurde, übernahm die heutige Stadt Schleswig das Erbe der Nordmänner und wurde zu einer bedeutenden Drehscheibe für den Handel. Im Mittelalter wurde Schleswig wegen seiner zentralen Funktion sogar ab 947 zum Bischofssitz. Noch heute stehen deshalb zehn Kirchengebäude innerhalb der Stadt. Die wichtigste ist natürlich der evangelisch lutherische St. Petri-Dom.

Neben zahlreichen Kirchen und Klöstern beherbergt die Stadt Schleswig auch zahlreiche Museen. Das Schloss Gottorf beispielsweise beherbergt das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte sowie das Archäologische Landesmuseum. Daneben gibt es ein Volkskunde Museum, ein Stadtmuseum, ein Museum für Outsiderkunst, ein Holm Museum und vor den Toren sogar das Wikingermuseum Haithabu, das nach dem Namen der nordischen Siedlung benannt ist. Das Wikingermuseum präsentiert die Ergebnisse von Ausgrabungen in der Region um Schleswig. Das absolute Prunkstück ist ein rekonstruiertes Langschiff, das im Hafen der Wikingersiedlung gefunden worden war.

Ebenfalls in Schleswig ist mit dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester die größte Landesbühne in Deutschland beheimatet. Neben den Aufführungen in Schleswig stehen auch regelmäßig Tourneen durch den Westen Schleswig-Holsteins auf dem Spielplan. Im Stadtteil Friedrichsberg existiert zudem ein kleines, plattdeutsches Theater.

Die grüne Lunge der Stadt, die Königswiesen, wurden 2008 für die erste Landesgartenschau im nördlichsten Bundesland gründlich modernisiert. Diese Fläche ist etwa 16 Hektar groß und befindet sich direkt am nördlichen Ufer der Schlei. Deshalb werden die Königswiesen von Einheimischen und Gästen gern als Erholungsflächen genutzt.

Selbstverständlich rundet auch ein umfangreicher Veranstaltungskalender das Freizeitangebot in Schleswig ab. Zu den absoluten Veranstaltungs-Highlights gehören die Wikingertage, die im Sommer am Schleiufer abgehalten werden. Die Schleswiger Wikingertage gehören zu den größten Veranstaltungen dieser Art in ganz Europa.

Museen in Schleswig

Das Wikingermuseum Haithabu

Die Wikingerstadt Haithabu war einst das wichtigste Handelszentrum an der Ostsee. Im Wikingermuseum Haithabu erfahren die Besucher, wie die nordischen Menschen einst gelebt haben, woran sie geglaubt haben und womit sie Handel getrieben haben. Die Kultur der Wikinger wird im Wikingermuseum Haithabu, das europaweit zu den bedeutendsten archäologischen Museen in Europa zählt, mit multimedialer Unterstützung vermittelt. Und für die Besucher gibt es in den originalgetreu restaurierten Räumen jede Menge zu entdecken. Abgerundet wird das Programm im Wikingermuseum Haithabu mit Märkten und weiteren Veranstaltungen.

Kontakt:

Wikinger Museum Haithabu
Am Haddebyer Noor 3
24866 Busdorf
Webseite: https://haithabu.de/

Danewerk und das Danevirke Museum

Einst hat das Danewerk, das größte Bodendenkmal in Nordeuropa Haithabu mit dem Dorf Hollingstedt an der Treene verbunden. Zudem stellte die Wallanlage die südliche Grenze des alten Reiches der Dänen dar und von hier aus wurde der Ochsenweg kontrolliert. Diese alte Handelsroute verband die Nord- und die Ostsee und verlief über Haithabu. Im Danevirke Museum können sich die Besucher über den Aufbau und die Geschichte dieser Verteidigungsanlage informieren.

Kontakt:

Danevirke Museum
Hauptstraße 0
24867 Dannewerk
Webseite: https://www.danevirkemuseum.de/de/startseite/

Das Stadtmuseum Schleswig

Der Günderothsche Hof wurde im 17. und 18. Jahrhundert erbaut und zählte zu den schönsten Adelshöfen in ganz Schleswig-Holstein. Einst wurde das Anwesen für die Gäste der Gottorfer Herzöge genutzt, heute wird hier die wechselhafte Geschichte der Stadt lebendig.

Besonderheiten in der Ausstellung sind die historische Spielzeugsammlung, die sich im Dachgeschoss befindet, sowie das Teddy Bär Haus mit seinen historischen Teddies. Diese befinden sich in einem Seitengebäude aus Fachwerk. Regelmäßig finden im Stadtmuseum Schleswig auch Sonderausstellungen mit Fotografien statt, die Besucher aus der ganzen Region anziehen. Im Ambiente des historischen Adelshofes finden außerdem ein Frühlings- und ein Weihnachtsmarkt statt.

Das Museum für Outsiderkunst ist eine Zweigstelle des Stadtmuseums Schleswig. Ausgestellt werden hier Werke, die von Menschen mit seelischen oder geistigen Behinderungen geschaffen wurden. Dieses Museum wurde im Westflügel des einstigen Präsidentenklosters eingerichtet.

Kontakt:

Stadtmuseum Schleswig
Friedrichstraße 9 – 11
24837 Schleswig
Webseite: https://www.stadtmuseum-schleswig.de/

Historische Gebäude und Anlagen

Schloss Gottorf

Schloss Gottorf beherbergt eines von zwei Landesmuseen Schleswig-Holsteins und bietet dem Besucher zahlreiche kulturelle Höhepunkte. Den Herzögen von Schleswig-Holstein-Gottdorf, die im Schloss residierten, ist es zu verdanken, dass Schleswig während des 16. und 17. Jahrhunderts das kulturelle Zentrum in Nordeuropa war. In den Räumlichkeiten befinden sich heute das Archäologische Museum mit seinen berühmten Moorleichen sowie das Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte. Insbesondere für kleine Besucher werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten.

Kontakt:

Museumsinsel Schloss Gottorf
Schlossinsel 1
24837 Schleswig
Webseite: https://schloss-gottorf.de/de/startseite

Der Gottorfer Barockgarten mit dem begehbaren Globus

Herzog Friedrich III. Ließ während des 17. Jahrhunderts auf einer Fläche von rund 15 Hektar einen Lustgarten nach italienischem Vorbild anlegen. Teilweise wurde dieser Terrassengarten nach historischen Plänen 2005 rekonstruiert. Für ihren Spaziergang durch den Barockgarten können sich interessierte Besucher Audioguides ausleihen und erfahren dadurch Wissenswertes über die Geschichte und die Bepflanzung des Gartens.

Der Gottorfer Globus

Der Gottorfer Globus gilt als wichtiges Element des Barockgartens. Es handelt sich dabei um ein Globus-Haus, in dem sich ein begehbarer Globus befindet. Herzog Friedrich III. Hatte diesen in Auftrag gegeben. Weil sich das Original heute in Sankt Petersburg befindet, steht im Barockgarten eine Rekonstruktion mit einer Höhe von rund drei Metern. Im Inneren der Kugel können sich die Besucher auf eine astronomische Entdeckungsreise begeben.

Der Holm

Über Jahrhunderte hinweg war Schleswigs Fischerquartier eine Insel. Mit dem Festland verbunden wurde der Holm erst anno 1933, weshalb sich die Fischereisiedlung ihren ursprünglichen Charme bis in die Gegenwart hinein bewahrt hat. Bis heute werden hier auch verschiedene historische Traditionen gepflegt.

Kirchen und Klöster in Schleswig

Der St.-Petri-Dom

Der St.-Petri-Dom ist zweifellos Schleswigs bedeutendstes Bauwerk aus dem Mittelalter. Gebaut wurde das Gotteshaus vermutlich ab Anfang des elften Jahrhunderts auf dem Fundament eines Vorgängerbaus. Der Turm, das Wahrzeichen der Stadt, wurde erst während des 19. Jahrhunderts angebaut. Als besonders sehenswert gilt der sogenannte Schwahl, ein dreiflügeliger Kreuzgang, in welchem alljährlich das Schwahlfest abgehalten wird.

Das St.-Johannis-Kloster

Das St.-Johannis-Kloster in der Fischersiedlung wurde anno 1194 von Benediktinerinnen gegründet und gilt als besterhaltenes Kloster aus dem Mittelalter in Schleswig-Holstein. Weil die Besucher zahlreiche kulturelle Schätze entdecken können, werden pro Jahr circa 250 Führungen angeboten. Das Kloster samt Bibelgarten ist aber auch frei zugänglich. Und auch Trauungen können im Kloster abgehalten werden.

Das Graukloster

Erbaut wurde das Graukloster ursprünglich als Franziskanerkloster, später aber zu einem Armenstift. Das heutige Rathaus Schleswigs wurde auf den Grundmauern des Grauklosters im klassizistischen Stil erbaut. Teilweise sind die ursprünglichen Räumlichkeiten aber noch erhalten. Dazu gehört der Gotische Saal, der gern für Trauungen genutzt wird.


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