Kirchen an der Nordsee oder Ostsee

Kirchen an der Nordsee/Ostseeküste

Sie sind nicht nur für Gläubige interessant. Kirchen sind Teil des kulturellen Erbes des Abendlandes und oft architektonische Meisterleistungen, die zudem eine Fülle von Kunstschätzen in ihren Mauern bergen.

Der Bau der Ludgeri-Kirche in Norden im romanischen und gotischen Stil erstreckte sich über die Zeit vom 13. Jahrhundert bis zum Abschluss im Jahr 1455. Sie ist die größte noch erhaltene Kirche aus dem Mittelalter in Ostfriesland. Sie beherbergt eine Orgel des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger, eine barocke Kanzel und ein besonders schönes Taufbecken. Viermal täglich ertönt vom Kirchturm ein Glockenspiel.

In Nordenham steht im Ortsteil Blexen die romanische St. Hippolyt-Kirche. Sie entstand zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert und begeistert durch ihre Inneneinrichtung mit barockem Charakter, die Bemalung vom Empore und Decke sowie die erstaunliche Schnitzkunst im Stil des Manierismus von Ludwig Münstermann.

Die Severikirche in Otterndorf wird auch als Bauerndom bezeichnet. Die ältesten Teile des Bauwerks gehen wohl auf das 12. Jahrhundert zurück während die älteste Glocke im Turm im Jahr 1450 gegossen wurde. Der Barockaltar zeigt die Szene des Heiligen Abendmahls. Die unter Denkmalschutz stehende Orgel mit 2.676 Pfeifen und der Taufkessel aus Bronze bieten einen imposanten Anblick.

Der St.-Petri-Dom in Bremen mit seinen beiden majestätischen Haupttürmen zieht immer wieder die Blicke von Einheimischen und Touristen auf sich. Wer fit genug ist, kann über 265 Stufen den Südturm besteigen und in einer Höhe von etwa 68 Metern auf der dort befindlichen Aussichtsplattform eine fantastische Aussicht genießen. Der Dom enthält einen reichen Bestand an Kunstwerken, die teilweise auf das Mittelalter zurück datieren. Von den vier Glocken stammt die älteste aus dem Jahr 1433 und ist mit Inschriften und biblischen Szenen geschmückt.

Die Sankt-Johannis-Kirche in Meldorf in Dithmarschen wird auch Meldorfer Dom genannt. Der gotische Backsteinbau entstand im 13. Jahrhundert und auf die Anfangszeit gehen auch die Gewölbegemälde mit biblischen Motiven im Inneren der Kirche zurück. Der Schnitzaltar aus dem Jahr 1520 mit den 1572 hinzugefügten Außenflügeln sowie die Emporenkanzel aus der Spätrenaissance sind reich geschmückt und überaus sehenswert.

Einer der bedeutendsten Backsteinbauten aus der Hochgotik in Mecklenburg ist das Münster in Bad Doberan. Es fungierte von 1171 bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts als Klosterkirche. Die gut erhaltene, mittelalterliche Ausstattung ist von höchster künstlerischer Qualität und die reichste aller Klosterkirchen der Zisterzienser europaweit. Dazu gehören beispielsweise der älteste Flügelaltar der Kunstgeschichte, der etwa auf die Zeit um 1360 zurück datiert, das Chorgestühl der Mönche und das Grabdenkmal der Dänenkönigin Margarethe Sambiria. Im Bad Doberaner Münster finden tägliche Führungen und regelmäßige Konzerte statt.

In Rostock glänzt die Marienkirche aus dem Jahr 1452 als monumentales Bauwerk der Backsteingotik. An einen Hauptturm schließen direkt zwei Seitentürme an. Im Inneren birgt die Kirche wertvolle Kunstschätze, so zum Beispiel die aus dem Jahr 1472 stammende, elf Meter hohe astronomische Uhr mit ihrem stündlich ertönenden Glockenspiel. Beeindruckend ist auch die Fürstenloge im Rokoko-Stil mit der darüber liegenden Orgel.

Der Schweriner Dom ist in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns das einzige verbliebene Gebäude aus dem Mittelalter. Er entstand in der Zeit von 1270 bis 1422. Der Turm des Doms wurde erst im letzten Jahrhundert errichtet und bietet mit seinen 117,50 Metern Höhe als höchster Kirchturm Ostdeutschlands einen wunderbaren Panoramablick über die Stadt. Im Inneren des Domes zieht der Kreuzaltar mit seinen Malereien alle Blicke auf sich. Doch auch die 1871 eingeweihte Orgel des bekannten Orgelbauers Ladegast und das Taufbecken aus Bronze sind durchaus sehenswert.

Die St.-Nikolai-Kirche in Stralsund, die auf das Jahr 1276 zurückgeht, bietet mit ihrem gewaltigen Doppelturm ein typisches Kennzeichen der Stadt. Unter den Kunstwerken, die den Innenraum schmücken, befinden sich das barocke Taufbecken aus dem Jahr 1732, die älteste erhaltene astronomische Uhr im Ostseegebiet, die 1394 von Nikolaus Lilienfeld gefertigt wurde und die 2,24 Meter hohe Stuckplastik der Anna Selbdritt.


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